Auf dem Feuerwehr-Standort in Essen-Rüttenscheid könnte ein Schulneubau entstehen. Trotz positiver Flächenuntersuchung ist ein Umzug komplex.
Rüttenscheid/Bredeney. Grundstücke in Rüttenscheid, auf denen großflächige Bauentwicklung möglich ist, sind rar. Zwischen Manfredstraße und der A 52-Trasse, nah an der Bredeneyer Grenze, gibt es aber noch Platz, wenn dort erst einmal die leerstehenden Speditions-Betriebsgebäude niedergelegt sind. Hier plant das Oberhausener Bauunternehmen Arsatec ein neues Wohngebiet. Möglich, dass in absehbarer Zeit auch auf der anderen Seite der Manfredstraße Neues entsteht, eventuell eine Schule. Denn zurzeit werden die Überlegungen konkreter, die dort angesiedelte Rüttenscheider Feuerwehrwache zu verlagern.
Für eine Feuerwehrwache dieser Größe ein Ersatzgrundstück zu finden, ist allerdings kein ganz einfaches Unterfangen und in Rüttenscheid selbst offenbar gar nicht möglich. Ein in Frage kommendes Gelände gäbe es nach Ansicht der Stadt aber am Bredeneyer Kreuz, wo zwischen Alfredstraße, Meisenburgstraße und Grashofstraße eine jetzt überwiegend als Parkplatz genutzte Freifläche liegt. Sie sei gut geeignet für die Bedürfnisse der Feuerwehr, heißt es in einer Untersuchung der Stadt, die dieser Zeitung vorliegt.
Entscheidend ist demnach, dass das Grundstück eine Tiefe von 47 Metern besitzt, damit die Feuerwehrautos ausreichend Bewegungsraum vor und hinter der Fahrzeughalle haben, die gut zwölf Meter tief sein muss. Insgesamt werden 5000 Quadratmeter Grundstücksfläche, zehn Tore sowie eine schnelle Anbindung in alle Richtungen benötigt. All das sei gewährleistet, heißt es. Die gewünschte Nähe zu Hauptverkehrsstraßen wäre am Bredeneyer Kreuz sogar günstiger als jetzt an der Manfredstraße, wo im Alarmfall erst eine Reihe von kleineren Straßen zu befahren sind.
Planungsdezernent der Stadt begrüßt die Umzugspläne: Schule würde besser passen
Planungsdezernent Hans-Jürgen Best begrüßt die Umzugspläne, über die allerdings schon seit Jahren intern debattiert werde – bislang folgenlos, wie er kritisiert. Das Wohngebiet auf dem Speditionsgelände sei zwar auch mit der Feuerwache am alten Standort genehmigungsfähig. „Aber eine Schule würde natürlich besser zu Wohnungen passen als die Feuerwehrwache.“
Es geht dabei nicht nur um den Lärm durch die Fahrzeugsirenen, es gehe auch um Übungen und regelmäßige, recht lautstarke Tests von Rettungsmaterial, die ebenfalls schlecht zu einem dann reinen Wohngebiet passten.
Anwohner in Bredeney dürften wenig begeistert sein
Genau das dürfte allerdings auch die Bredeneyer Anwohner als mögliche neue Nachbarn der Feuerwehr nicht gerade begeistern. Kurz hinter dem angepeilten Grundstück beginnt an der Grashofstraße bereits die Wohnbebauung, die jetzt noch paradiesisch ruhig liegt.
Es gibt abgesehen vom Lärm weitere Zumutungen: Die Fläche für die Feuerwehr müsste teilweise aufgeschüttet werden und würde als Freifläche logischerweise entfallen, was erfahrungsgemäß ebenfalls wenig beliebt ist. Schließlich wäre noch die Verkleinerung einer städtischen Kleingartenanlage und die Verbreiterung der Grashofstraße erforderlich. Und geparkt werden müsste auch woanders.