Essen. . 15. Aktionstag für Homosexuelle in Essen wird Freitag und Samstag vieles vereinen: Party, Straßenfest und Diskussionen. Zentrum: der Kennedyplatz.
Ohne Regenbogenfahne läuft nichts. International wird sie als schwul-lesbisches Zeichen verstanden und ist deshalb auch ein wichtiges Symbol für den Christopher Street Day (CSD), den Gedenktag für Homosexuelle. Am Freitag und Samstag werden sie die Fahne durch Essen tragen. Der 15. CSD Ruhr steht unter dem Motto „One World – One Love“.
Das Aufwärmen beginnt am Freitag, 10. August, um 16 Uhr mit einer Karaoke-Einlage auf dem Kennedyplatz mitten in der Innenstadt – das hat schon Tradition. Um 18 Uhr beginnt dann in der Marktkirche ein ökumenischer Gottesdienst.
Der Ruhr-CSD gilt als größtes schwul-lesbisches Straßenfest im Ruhrgebiet. Veranstaltet wird das Spektakel vom Verein Ruhr-Pride. Große Teile des Programms werden sich in diesem Jahr wieder auf dem Kennedyplatz abspielen.
Am Samstag, 11. August, startet eine Demo, die in diesem Fall Glück-Auf-Parade heißt, um 13 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz am Hauptbahnhof. Alle frei denkenden Menschen seien eingeladen, sich zu beteiligen, heißt es. Vom Startpunkt aus ziehen die Teilnehmer durch die Innenstadt bis zum Kennedyplatz, wo sich Gruppen und Initiativen aus dem Ruhrgebiet bei einem großen Straßenfest präsentieren. Aber es wird nicht nur gelaufen und geschaut, sondern auch gesprochen. Es gibt eine politische Talkrunde und ein Kulturprogramm, außerdem eine Schweigeminute der Aidshilfe. Hunderte Luftballons sollen Richtung Himmel aufsteigen. An der Marktkirche wird eine Tanzbühne aufgebaut, und wer davon nicht genug bekommen kann, ist später bei der CSD-Party im „Studio“, Schützenbahn 31, gut aufgehoben.
Schirmherr des Ruhr-CSD ist wieder Oberbürgermeister Thomas Kufen, der schon im vergangenen Jahr eine große Regenbogenfahne mit durch die Fußgängerzone getragen hatte. Dieses Mal wird er nach der Demo am Samstag eine Begrüßungsrede halten. „Es ist doch toll für schwule Jugendliche aus Essen, wenn sie sehen, dass ihr Oberbürgermeister auch schwul ist: Das macht ihnen vielleicht einiges einfacher“, hatte Dietrich Dettmann vom Veranstalter Ruhr-Pride im vergangenen Jahr gesagt.
Idee zog von New York um die Welt
Die CSD-Idee stammt aus New York, wo schon seit den 70er-Jahren der Christopher Street Day gefeiert wird. Aber andere Metropolen in Amerika und Europa haben längst nachgezogen. So auch Essen, bereits im 15. Jahr. Den Machern und Teilnehmern geht es um Werte wie Solidarität, Vielfalt und Demokratie, freie Meinungsäußerung und das Recht, so zu leben, wie man ist – sofern dabei die Rechte Dritter geachtet werden. „Wir sind eine Welt, wir wollen alle lieben und geliebt werden. Es gibt keinen Platz für Hass und Ausgrenzung“, sagt Dietrich Dettmann.
Neben zahlreichen demokratischen Parteien präsentieren sich auch Jugendeinrichtungen und die Aidshilfe. Außerdem muss keiner verhungern. „Herzenslust“ bietet Kaffee, Kuchen und andere Kleinigkeiten für den guten Zweck an.