Essen. . Filmemacherin Margarethe von Trotta präsentierte im Essener Kino Lichtburg ihre neueste Arbeit: Eine Dokumentation über Regisseur Ingmar Berman.
Margarethe von Trotta hat schon viele Filme über große Persönlichkeiten wie Hannah Arendt, Hildegard von Bingen oder Rosa Luxemburg gemacht. Als sie aber die Einladung bekam, über den großen schwedischen Regisseur Ingmar Bergman ihren ersten Dokumentarfilm zu machen, da habe sie anfangs schon Angst und Respekt gespürt, erzählte die 76-jährige Filmemacherin am Samstagabend in der Lichtburg, die sie längst ihr „Stammkino“ nennt.
Am 14. Juli hätte Bergman Geburtstag
Und so nahm sie sich auch nach der Vorstellung der Film-Doku „Auf der Suche nach Ingmar Bergman“ noch ausführlich Zeit, um über dieses besondere Projekt und den Ausnahme-Regisseur zu sprechen, der am 14. Juli hundert Jahre alt würde. „Er war der Auslöser von allem“, sagt die Filmemacherin über den großen Stimmungsbilderfinder der Einsamkeit und der Seelenfinsternis, dessen Film „Das siebente Siegel“ sie erst zum Kino gebracht hat, Anfang der 1960er Jahre, als die in Düsseldorf groß gewordene von Trotta Kino noch für einen Zeitvertreib an verregneten Sonntagen hielt. „Danach wusste ich, dass ich selber Filmemacherin werden würde.“
Was Margarethe von Trotta stolz macht
Dass ihr eigener Film „Die bleierne Zeit“, für den sie 1981 in Venedig den Goldenen Löwen bekam, heute auf einer Liste mit Bergmans Lieblingsfilmen zwischen Fellini und Kurosawa steht, macht sie stolz. Und so bekommt diese cineastische Spurensuche mit vielen Filmauszügen von Bergman-Klassikern wie „Wilde Erdbeeren“ oder „Fanny und Alexander“ immer wieder ganz persönliche Bezüge, wenn Margarethe von Trotta mit Liv Ullmann spricht, eine der fünf Lebensgefährtinnen Bergmans.
Und Daniel Bergman trifft, der über die Unmöglichkeit der Liebe und Nähe zwischen der Regielegende und seinen neun Kindern, von denen er selbst eins ist, spricht. Oder sich von Schauspielerinnen wie Gaby Dohm und Rita Russek über die präzise, herausfordernde, aber auch heitere Theaterarbeit mit Ingmar Bergman berichten lässt.
Am Ende des Films steht nicht nur der Wunsch, „dem Meister ein Denkmal zu setzen“, sondern auch die Anregung, Bergman und sein Werk wieder stärker in den Kinos abzubilden. Die Essener Filmkunsttheater machen gleich den Anfang und zeigen „Das siebente Siegel“ am Samstag, 14. Juli, im Filmstudio Glückauf (17.45 Uhr).