Essen. Ein Essener muss für nicht absehbare Zeit in die geschlossene Psychiatrie. Der Mann hat seiner Mutter mehrfach den Schädel gebrochen.

Er selbst fand die Entscheidung zwar etwas „übertrieben“, aber das gehört wohl zum Krankheitsbild. Am Freitag wies das Essener Schwurgericht den Schonnebecker, der sich für Jesus hält und seine Mutter fast totgeschlagen hatte, für nicht absehbare Zeit in die geschlossene Psychiatrie ein.

Dafür, dass der 33-jährige Andy K. seiner Mutter mehrfach den Schädel gebrochen hatte, kann er nicht verantwortlich gemacht werden. Er leidet seit vielen Jahren an einer Psychose, gilt deshalb als schuldunfähig. Wegen seiner Gefahr für die Allgemeinheit darf er aber vorerst nicht in Freiheit. Seine Mutter hatte vor Gericht erzählt, dass er in der Huestraße schon mal am Fenster gestanden und laut „Ich bin Jesus“ gerufen habe. Ihrem Rat, zum Arzt zu gehen, folgte er nie.

Er zerlegte die Möbel in der Wohnung und lag nackt auf der Couch

Bis zum 21. Lebensjahr hatte er eigentlich keine größeren Probleme gehabt. Erfolgreich schloss er eine Lehre ab, arbeitete aber nie im erlernten Beruf. Haschisch, Alkohol kamen hinzu.

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Am 30. November 2017 hatte er sich in der Wohnung seiner Mutter betrunken. Er war allein, sie hatte ihre Schwester besucht. Als sie zurück kam, lag er nackt auf der Couch, hatte die Möbel in ihrer Wohnung zerlegt.

Sie rief ihre Tochter an, damit diese die Polizei rief. Das muss Andy K. mitbekommen haben. Er griff seine Mutter an, schlug ihr mehrfach auf den Kopf und brach ihr die Knochen im Gesicht. In der Antragsschrift hatte noch gestanden, dass er mit einem Alurohr zuschlug. Das stellte das Gericht aber nicht fest, weil dafür die Beweise nicht ausreichten.

Richter Jörg Schmitt lobte die Mutter

Andy K. hatte die Tat pauschal eingeräumt, hatte aber wenig Erinnerung daran. Er betonte aber am ersten Prozesstag, dass er nicht mit dem Rohr, sondern mit der Faust zugeschlagen habe.

Richter Jörg Schmitt lobte die Mutter, weil sie sehr ordentlich zwischen der Tat und der Schuldfähigkeit ihres Sohnes trennen könne. Verteidiger Volker Schröder hatte zuvor von einem Gespräch mit ihr berichtet. Sie habe zu ihm gesagt, dass ihr Sohn hoffentlich in eine Psychiatrie in der Nähe kommen werde. Dann sei der Weg für sie nicht so weit.

Dass sie ihn wieder in Freiheit sehen kann, wird wohl lange dauern. Psychiaterin Maren Losch hatte in ihrem Gutachten betont, dass die Behandlung der Psychose sehr viel Zeit in Anspruch nehmen werde.