Essen. . Katrin Bahr und Bernie Spieker sind das Prinzenpaar der Session 2018/19. Um die bis zu 300 Termine zu schaffen, muss die Prinzessin vorarbeiten.
Juni und Karneval, das passt eigentlich nicht zusammen. Eigentlich. Denn die Planungen und Vorbereitungen für die kommende Session laufen bereits auf Hochtouren. Und so schallte das erste zaghafte Helau nun auch durch die Flure des Essener Rathauses, wo das Festkomitee Essener Karneval jetzt die Prinzenpaare der kommenden Session vorstellte. Bernie Spieker und Katrin Bahr werden als Prinz und Prinzessin die Stadt Essen im Karneval repräsentieren. Als Kinderprinzenpaar werden Ben Lennartz und Lea Trillken in die Session gehen. Rund 150 Gäste aus Politik und Wirtschaft, Sponsoren und Abordnungen der zugehörigen Karnevalsgesellschaften kamen zur Vorstellung, die erstmals im Rathaus stattfand. „Wir hoffen, dass wir hier ein ständiges Domizil gefunden haben“, sagte Volker Saßen, 1. Vorsitzender des Festkomitees am Rande der Veranstaltung.
Die Proklamation folgt im November
Endgültig in das Amt eingeführt werden die Paare allerdings erst am 17. November, dem Tag der Proklamation. Bis dahin sind noch allerhand Vorbereitungen zu treffen, wie Prinz Bernie von der Essener Prinzengarde erklärt: „Bis zur Proklamation müssen die Ornate fertig sein, Autogrammkarten gedruckt und Sponsoren gesucht werden.“
Vorbereitungen für eine Session, die im kommenden Jahr drei Wochen länger ist als in diesem Jahr. Für das Prinzenpaar eher Segen als Fluch. „Dann sind unsere Termine wahrscheinlich nicht so dicht gedrängt“, sagt Prinzessin Katrin Bahr, Präsidentin vom KG Narrenschiff-Altenessen. Und Termine hat das Paar reichlich: „Es können locker bis zu 300 Termine werden.“ Dazu zählen nicht nur klassische Karnevalsfeiern von Vereinen, sondern auch Auftritte in Kindergärten und Altenheimen. „Da geht einem das Herz auf, wenn man sieht, wie sehr sich die Menschen freuen“, erzählt der designierte Prinz, der im bürgerlichen Leben Seminare in einem Trainingszentrum Bergbau gibt und zum Ende des Jahres in Vorruhestand geht. Als Adjutant des Essener Stadtprinzen in der vergangenen Session hat er bereits viele Eindrücke vom Leben als närrische Tollität sammeln können.
Eindrücke, die in dem gebürtigen Niedersachsen den Wunsch aufkommen ließen, selbst eines Tages Prinz zu sein. Dieser ging dann schneller in Erfüllung als gedacht. Zwei Wochen nach Aschermittwoch stand Bernie als künftiger Prinz fest, nur eine Prinzessin fehlte ihm noch. Die fand er in Katrin Bahr, die eigentlich die Session 2019/2020 anvisierte und schon einem Freund das „Ja-Wort“ zur gemeinsamen Prinzenpaarzeit gegeben hatte. Doch als der hörte, dass sie schon in diesem Jahr Prinzessin sein könnte, ermutigte er sie zu einer früheren Amtszeit.
Jetzt schaut die Essenerin, die im normalen Leben in der Personalentwicklung der Universität Duisburg-Essen tätig ist, mit Vorfreude auf die kommende Session. Doch bevor es so richtig losgehen kann, muss sie noch die ein oder andere Überstunde leisten, um während ihrer Amtszeit mal etwas früher Feierabend machen zu können.
Karnevalisten sammeln für Chancen
Traditionell sammelt das Essener Prinzenpaar in jedem Jahr Geld für soziale Einrichtungen. Prinz Bernie und Prinzessin Katrin wollen das von ihnen gesammelte Geld dem Verein Essener Chancen zukommen lassen.
Die Essener Chancen unterstützen Kinder und Jugendliche und setzen sich für Bildung, Teilhabe und Integration ein.
Auch bei Lea und Ben ist die Aufregung groß. Die beiden Neunjährigen gehen in eine gemeinsame Klasse in der Josefschule und sind begeisterte Karnevalisten. Besonders freuen sie sich auf die Fahrt beim Rosenmontagszug. Zuvor stehen aber auch bei dem Kinderprinzenpaar zahlreiche Termine im Kalender, manche gemeinsam mit Prinz Bernie und Prinzessin Katrin, manche allein. Den doch recht strengen Terminkalender behält dabei immer der Stab um das Prinzenpaar im Auge. „Die Leute um uns herum sind uns sehr wichtig. Wir können das Ganze eigentlich ganz entspannt angehen“, erklärt der designierte Karnevalsprinz.