Essen-Rüttenscheid. Mehr als 100 verschiedene Biersorten werden im August auf dem Messeparkplatz ausgeschenkt. Dutzende Brauer kommen für das Festival nach Essen.

Wer einfach ein paar Bier trinken möchte, ist in den zahlreichen Kneipen in Rüttenscheid immer richtig. Bald soll man sich aber „für das Bier Zeit nehmen, Aromen entdecken, Stile und Brauverfahren kennenlernen und mit den Brauern sprechen, wenn man möchte“, erzählt Oliver Daniel Sopalla, Geschäftsführer von Go Between. Die Bochumer Agentur veranstaltet im August auf dem Messeparkplatz vor der Grugahalle das Hopfenfest. Mehr als 100 verschiedene Variationen sollen dann ausgeschenkt werden.

„Wir sind nicht von der Party-Fraktion“, betont Sopalla. „Uns geht es um eine Geschmacksexpedition in Sachen Bier.“ Seine Agentur veranstaltet die Hopfenfeste auch in Bochum und Recklinghausen, außerdem das Festival der Dortmunder Bierkultur, bei dem vor wenigen Wochen rund 18 000 Besucher gezählt wurden. Der Craft-Beer-Trend, bei dem unabhängige Brauereien mit Bieren in kleinen Auflagen im Mittelpunkt stehen, hält weiter an.

Fokus liegt auf jungen, kleinen Brauereien

„Diese Biervielfalt in Deutschland ist noch relativ jung“, erzählt Sopalla. „Es macht Spaß, sich mit dieser Entwicklung zu beschäftigen, es kommen immer mehr Biere auf den Markt.“ An den großen internationalen Bierkonzernen kommt aber auch Sopalla bei der Planung des Hopfenfestes nicht vorbei. „Wir nehmen keine typischen Industriebrauereien, deren Bier man überall trinken kann. Aber Leffe zum Beispiel gehört zu Anheuser-Busch Inbev“, die größte Brauereigruppe der Welt. Leffe, das seinen Ursprung in einer belgischen Abtei hat, sei dennoch ein gutes Bier. „Wir versuchen aber in erster Linie, junge und frische Brauereien vorzustellen.“

Dazu gehört die kleine Mücke-Brauerei aus Essen, benannt nach dem letzten Grubenpferd auf Zollverein. Aus Voerde kommt das Brauprojekt 777, das aus einem Mofaclub entstanden ist. Auch Stauder wird sich beim Hopfenfest präsentieren, die Brauerei punktete zuletzt mit den Sorten „Jacob“ und „Bierchen“ bei Craft-Beer-Freunden. „Kleine Brauereien von weiter weg zu bekommen, ist ziemlich schwierig“, sagt Sopalla. „Die haben ihre Vertriebsgebiete in ihren eigenen Regionen, man kann sie kaum hierhin holen. Oft sind es Hobby-Brauer, die das neben der richtigen Arbeit machen. Die haben für solche Veranstaltungen über drei Tage gar keine Zeit.“

Brauer bieten an ihren Ständen Tastings an

Einige Dutzend Brauer werden aber dennoch beim Hopfenfest vertreten sein, eben die aus der Nachbarschaft. Unter dem Motto „Meet the Brewer“ werden an den Ständen Bier-Tastings angeboten, um mit den Produzenten ins Gespräch zu kommen, sagt Sopalla. „Man kann sich mit Bier genauso beschäftigen wie mit Wein, weil es so vielfältig ist.“ Wie über Rebsorten, Gärung und Ausbau könne man auch über Hopfen und Brauverfahren sprechen. „Wenn man sich mit Bier beschäftigen möchte, sollte man einfach die Brauer fragen. Die haben Ahnung davon.“

>>> Vorverkauf startet im Juni

Die „Bierpässe“, die eine Art geführte Tour über das Hopfenfest mit zehn Bieren ermöglichen, sollen ab Anfang Juni in den Verkauf gehen. Erhältlich sind sie dann für 18 Euro auf der Seite www.hopfenseidank.de.

Das Hopfenfest findet vom 9. bis zum 11. August auf dem Messeparkplatz an der Grugahalle statt. Street-Food-Trucks, Live-Musik und Tastings gemeinsam mit den Brauern sollen das Angebot ergänzen.