Essen. . Stoppenberger Hundesportverein PHV lädt zweimal im Monat zum Treffen der Kleinhunde ein. Über 100 Vierbeiner genießen den unbeschwerten Auslauf.
Fröhlich tippelt Hope auf winzigen Pfötchen vorwärts. Die schwarzen Ohren neugierig aufgerichtet, wackelt unaufhörlich ihr Schwänzchen: 800 Gramm pralles Selbstbewusstsein auf dem Weg zum XXL-Spielplatz für Hundeminis. Auf dem Gelände des Hundesportvereins PHV am Gleisdreieck in Stoppenberg erwarteten die vier Monate junge Chihuahua-Yorkshire-Mischlingshündin schon jede Menge gut gelaunte Kumpels.
Und anders als sonst begegnet die winzige Hope vielen ihrer Artgenossen
fast auf Augenhöhe. Denn zum Kleinhundetreffen kommen ausschließlich die Zwerge unter den bellenden Vierbeinern. Mehr als 100 Chihuahuas, Yorkshire Terrier, Dackel und andere Vertreter kleiner Rassen toben und spielen über vier Stunden lang bei strahlendem Sonnenschein.
Hunde dürfen höchstens zehn Kilo wiegen
Initiatorin Tina Einbrodt (50): „Hier treffen sich zweimal monatlich Hunde, die höchstens acht bis zehn Kilo wiegen.“ Die Bürofachangestellte rief den Kleinhundetreff vor über einem Jahr ins Leben – aus einem traurigen Anlass: „Meine erste Chihuahua-Hündin wurde von einem Schäferhund totgebissen. Bei uns können die Besitzer von kleinen Hunden ihre Tiere laufen lassen, ohne ständig Angst um sie zu haben.“
Entsprechend entspannt sitzt Arzthelferin Daniela Löwer (34) dann auch auf dem Rasen, während sich ihr Malteser-Yorkie-Mix Elmo (2) austobt. Dessen Freundin Klara (18 Monate, Bolonka-King-Charles-Spaniel-Mischling), eine zierliche Schönheit mit braun-weißem Fell, schaut erstmal lieber zu. Daniela Löwer: „Klara hat bei ihren Vorbesitzern nur im Garten gelebt und war eher ungeliebt, deshalb ist sie draußen noch ziemlich schüchtern. Aber sobald Klara warm wird, legt auch sie los.“
Richtigen Zoff gibt es nicht
Wenige Meter entfernt hat Maya (18 Monate) ihre liebe Not, weil ein besonders aufdringlicher Verehrer der hübschen schwarz-weißen Bolonka Zwetna-Hündin hartnäckig auf die Pelle rückt. Am Ende hilft dann nur noch lautes Knurren und Zähne zeigen… Augenscheinlich nutzen etliche fidele Rüden das Kleinhundetreffen als willkommene Kontaktbörse, denn auch die süße Lilli (2), eine 2,5 Kilo leichte, weiße Chihuahua-Hündin mit hellgrauen Öhrchen, wird hartnäckig auf Schritt und Tritt verfolgt. Besitzerin Angelika Bremer-Kipp (62) verrät: „Bei Männern ist sie etwas schüchtern.“
Während Lilly noch mit ihrem unermüdlichen Möchtegern-Liebhaber im Schlepptau über die Wiese rennt, rollen gleich drei muntere Mini-Rüden in einem knallroten Dog-Buggy auf das Gelände. Kemal (8, Chihuahua) kann nach zwei Knieoperationen keine weiten Wege laufen und teilt sein Gefährt bereitwillig mit Senior Hakan (10) und Pablo (6). Halterin Mülfer Böckmann (34): „Die drei sind ganz dicke Freunde.“
„Kleine Hunde sind von Natur aus nicht giftiger“
Dagegen macht Ares (sechs Monate) direkt zu Beginn der Veranstaltung unangenehme Erfahrungen mit zwei kleinen Rüden, die ihn ordentlich angiften. Seitdem weicht er seinem Frauchen nicht mehr von der Seite. Annelie Beck (71) ist mit ihrem Zwergdackel sogar aus Lüdenscheid gekommen und schmunzelt: „Ares ist nicht so gesellig, scheint eher der Typ Einsiedler zu sein.“
Richtigen Zoff gibt es beim großen Kleinhundetreff aber kaum. Tina Einbrodt: „Kleine Hunde sind von Natur aus nicht giftiger als die großen. Das Problem sind die Halter, weil die wenigsten unter ihnen ihre Tiere ernst nehmen und ordentlich erziehen. Gerade die sehr kleinen Chihuahuas sind hochintelligent, charakter- und willensstark. Da muss man eben durchsetzungsfähig sein.“
>>TREFFEN DER KLEINEN HUNDE
Der Kleinhundetreff findet an jedem zweiten und vierten Samstag im Monat statt. In der Facebook-Gruppe „Kleinhundetreffen Essen/Ruhrgebiet“, die mittlerweile über 1000 Mitglieder hat, kann man sich informieren.
An den Veranstaltungstagen werden neben der kulinarischen Versorgung (Waffeln, Würstchen) auch Hundeartikel angeboten.
www.hundesport-phv-essen.de/