Essen. . Vor 17 Jahren musste die alte Währung gehen. Doch es gibt sie noch. Wir fragen: Welcher Leser hat mehr zurückgelegt als Sparkassenchef Schiffer?

Manche Menschen rechnen immer noch um. Wer Jahrzehnte lang mit der D-Mark einkaufen war, bekommt diese Währung nicht so leicht aus dem Kopf. Gerne wird sie bemüht, um zu demonstrieren, wie teuer alles geworden ist. „Sechs Euro für eine Flasche Wasser? Das sind ja 12 Mark!“ Solche Sätze fallen dann beim Restaurantbesuch. Ähnliche im Supermarkt, an der Theaterkasse oder an der Tankstelle. Dabei ist die Mark seit 17 Jahren vom Markt. Doch wo treiben sich Pfennige und Scheinchen eigentlich in ihrem Ruhestand herum?

Manche sind versteckt, andere vergessen. Längst nicht alle sind bei der Umstellung zum Euro im Jahr 2001 gewechselt worden. Etliche müssen noch unterwegs sein. Auch hier in Essen, wo rund 18 Kunden pro Tag bei der Bundesbank-Filiale an der Moltkestraße auftauchen, um die alte gegen die neue Währung zu tauschen. Deshalb die Frage an Sie, liebe Leser: Wieviel haben Sie verwahrt?

Die WAZ sucht den D-Mark-König von Essen

Helmut Schiffer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Essen, legt vor: 5 Mark hat er sich damals zur Seite gelegt. Das ist nicht wenig, aber auch nicht richtig viel. Wer bietet mehr? Schauen Sie doch einmal ganz hinten in Ihren Schubladen nach, ob sich dort noch Überbleibsel der alten Währung finden. Oder im Sparstrumpf. Oder bei der Oma unter der Matratze. Vielleicht haben Sie auch bewusst etwas aufgehoben, in Erinnerung an die gute alte Zeit. Die WAZ sucht den D-Mark-König von Essen – und seine Geschichte.

„Mein 5-Mark-Schein, grün, mit Bettina von Arnim, ist eingeweckt in Glas von der deutschen Bundesbank“, sagt Helmut Schiffer. Für ihn „ein wundervolles Erinnerungsstück“. Er freue sich, so der Mann von der Sparkasse, wenn sich irgendwo ein Glückspfennig oder eine D-Mark-Münze findet. „Wer sein erstes Taschengeld in D-Mark erhalten hat, der wird immer einen Ehrenplatz für diese Währung bereithalten“, schwärmt er.

Ein Essener brachte kürzlich 245 000 Mark zur Bank

Tag für Tag öffnen die Essener Portmonees und Taschen in der Bundesbankfiliale. Zum Vorschein kommen Münzen und Scheine des alten Zahlungsmittels. Filialleiter Gerd Wißing wirft einen Blick in die Statistik: Im vergangenen Jahr brachte jeder Kunde durchschnittlich 450 Mark mit, um sie gegen Euros zu tauschen, dieses Jahr sind es im Schnitt stolze 700 Mark. Das liegt daran, dass ein Besucher kürzlich eine besonders enorme Summe dabei hatte. Er erlebte das, wovon viele träumen: „Ein Überraschungsfund. 245 000 Mark kamen in einem Versteck in der Wohnung eines alten Mannes, den er betreut hatte, zum Vorschein“, sagt Wißing. Die Bundesbank tauscht weiter zeitlich unbegrenzt Münzen und Scheine der alten Währung gegen die neue um. Der Wechselkurs ist festgelegt: Für 1,95583 Mark gibt es einen Euro.

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Nach Auskunft der Bundesbank sind weiterhin 12,6 Milliarden Deutsche Mark im Umlauf. Statistisch gesehen müsste jeder Deutsche noch zwei Scheine und knapp 300 Münzen davon besitzen.

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