Ist der geplante Fischlift am Stauwehr des Baldeneysees eine sinnvolle Investition oder unnötiger Luxus? Dazu ein Pro und Contra.

Marcus Schymiczek.
Marcus Schymiczek. © WAZ

Pro: Sinnvolle Notlösung

Der Fischlift am Baldeneysee ist eine Notlösung. Es ist der technisch aufwendige und – zugegeben – kostspielige Versuch zu korrigieren, was unsere Vorväter aus der Ruhr gemacht haben. Die Industrialisierung nahm hier ihren Anfang mit all ihren negativen Folgen für die Umwelt. Heute ist die Ruhr unverzichtbar für die Wasserversorgung. Auch das hat seinen Preis. Durch den Bau von Talsperren sind viele einst heimische Fischarten verschwunden. Sie gilt es zurückzuholen. Artenschutz und Artenvielfalt sollten es uns wert sein. Die Renaturierung der Emscher kostet Milliarden. Vier Millionen für den Fischlift am Baldeneywehr sollten drin sein.

Frank Stenglein.
Frank Stenglein. © WAZ

Contra: Unnötiges Luxus-Projekt

Das Wasser in der Ruhr ist sauber. Das ist erfreulich, und war jede Anstrengung wert, denn es nützt den Menschen und auch den Wasserlebewesen. Völlig überzogen ist es hingegen, für sage und schreibe vier Millionen Euro einen Fischlift zu bauen. Einziger Sinn dieser Investition: Fische, die sich vermutlich auch in der unteren Ruhr ganz wohlfühlen, sollen unbedingt auch da schwimmen, wo sie wegen des Stauwehrs nicht hinkommen. Das ist purer, unnötiger Luxus in einer Zeit, in der für vieles Wichtige das Geld fehlt. Ein schlimmes Beispiel dafür, wie gutgemeinte Gesetze aus dem Elfenbeinturm der EU zu enormen Geldverschwendungen führen.