Essen. . Die Essener Innungsbetriebe haben mit „www.lokaleshandwerk.de“ ein eigenes Auftragsportal in Leben gerufen als Antwort auf Myhammer & Co.
Die Kreishandwerkerschaft Essen geht digitale Wege und startet ein eigenes lokales Auftragsportal im Internet. Unter der Internetadresse „www.lokaleshandwerk.de“ sollen Kunden künftig lokale Handwerker finden und direkt Aufträge an diese vergeben können. Das Portal steht ausschließlich Innungsbetrieben und somit den Mitgliedern der Kreishandwerkerschaft offen.
„Digitale Handelsplattformen sind die Zukunft. Einzelne Betriebe können sich das aber gar nicht leisten“, sagte Kreishandwerksmeister Martin van Beek. Seit Jahren sei das Handwerk einem wachsenden Konkurrenzdruck von Handwerker-Portalen wie Myhammer ausgesetzt. „Wir wollen aber nicht tatenlos zusehen“, unterstrich van Beek.
Das Internetportal „www.lokaleshandwerk.de“ hat die Kreishandwerkerschaft seit vergangenem Sommer zusammen mit der Uni Duisburg-Essen entwickelt. Am Dienstag soll es offiziell an den Start gehen. Außerdem wird es am Freitag und Samstag auf den Bautagen des Essener Handwerks vorgestellt.
Van Beek verspricht, dass es Kunden möglichst leicht gemacht werden soll. Wer beispielsweise ein Bad sanieren will, wisse oft nicht zwangsläufig, welche Gewerke er dafür brauche. Auch in einem solchen Fall soll das Portal entsprechende Hilfestellung geben.
Wer schon mal einen Handwerker zu kontaktieren versucht hat, bekommt aber nicht immer eine Rückmeldung – gerade in solchen Zeiten, in denen sich die Betriebe vor Aufträgen kaum retten können. Van Beek kündigte jedoch an, dass die Unternehmen angehalten sind, sich sehr schnell bei den Kunden zu melden, die über das Portal Kontakt aufnehmen. „Ansonsten würden solche Betriebe in der Rangfolge nach unten rutschen.“
Zahl der Innungsbetriebe in Essen stagniert
Dass nur Innungsbetriebe in dem Portal gelistet sind, sieht die Handwerkerschaft als ein Qualitätsversprechen. „Das Angebot ist ein Selbstschutz für das organisierte Handwerk aber auch für den Kunden, der dort Leistungen zu guter Qualität bekommen kann. Dieses Auswahlkriterium hat er so in anderen Handwerkerauftritten nicht.“ Natürlich passiere es auch, dass Innungsbetriebe nicht immer zur Zufriedenheit des Kunden arbeiten. Die Beschwerden, die die Kreishandwerkerschaft allerdings erreichten, bezögen sich größtenteils auf nicht organisierte Betriebe, so van Beek.
In Essen stagniert indes die Zahl der Innungsbetriebe bei rund 1200. Eine Mitgliedschaft ist freiwillig. Entsprechend rührt die Kreishandwerkerschaft auch aus eigenem Interesse die Werbetrommel. So startete sie bereits eine Imagekampagne für ihre Innungsbetriebe. „Uns ärgert einfach, dass unsere Handwerksbetriebe oft in einen Topf mit den anderen geworfen werden. Das sind wir leid“, so van Beek.
Der Kreishandwerksmeister hofft derweil, dass das neue Portal weitere Mitstreiter in anderen Kreishandwerkerschaften findet und „bundesweit Schule macht“.
Essener Handwerk gibt auf den Bautagen Tipps rund ums Haus
Das Essener Handwerk wirbt am Freitag und Samstag wieder auf den traditionellen Bautagen. Besucher können sich an der Katzenbruchstraße 71 Informationen rund um den Hausbau bzw. die -sanierung holen.
Veranstalter der Bautage sind sieben Innungen, deren Mitglieder ihre Leistungen dort zur Schau stellen. Dazu zählen die Baugewerbe-Innung, die Fliesen- und Mosaikleger, die Dachdecker-Innung, die Elektro-Innung, die Maler und Lackierer, die Sanitär- und Heizungstechnik sowie die Tischler-Innung. Hinzu kommen zahlreiche Aussteller der Zuliefer-Industrie und der Energieversorger. Unter anderem werden die Stadtwerke Essen vor Ort demonstrieren, wie eine Kanal-Prüfung stattfindet und was Hausbesitzer dabei beachten sollten.
Darüberhinaus steht ein Info-Mobil zur Energie- und Wärmeversorgungsberatung auf dem Hof der Kreishandwerkerschaft. Tipps geben auch die Verbraucherzentrale, das Umweltamt der Stadt sowie der Hauseigentümerverband Haus & Grund, die jeweils mit eigenen Ständen vor Ort sind.
Auch das Thema Elektromobilität wird in diesem Jahr auf den Bautagen eine Rolle spielen. Sowohl Privatleute als auch Handwerksbetriebe können sich über die alternative Antriebsform informieren und auch in einem Elektroauto zum Test auf dem Beifahrersitz Platz nehmen.
Wie in jedem Jahr bieten die Bautage mehrere Fachvorträge an. Themen sind beispielsweise, welche Heizung die richtige ist, neue Techniken rund ums Smart Home, richtiges Heizen und Lüften, notwendige Versicherungen rund ums Haus, und Solarenergie und Elektromobilität.
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