Essener Norden. . Das Rennen ist eröffnet: Mit der in Karnap entwickelten „Ferienschule“ bewirbt sich jetzt das Zukunft Bildungswerk von Turgay Tahtabas um den Deutschen Integrationspreis. 33 weitere Projekte aus ganz Deutschland hoffen auf den mit insgesamt 100 000 Euro dotierten Preis. In einem Monat wird eine Jury den Sieger benennen.

Das Rennen ist eröffnet: Mit der in Karnap entwickelten „Ferienschule“ bewirbt sich jetzt das Zukunft Bildungswerk von Turgay Tahtabas um den Deutschen Integrationspreis. 33 weitere Projekte aus ganz Deutschland hoffen auf den mit insgesamt 100 000 Euro dotierten Preis. In einem Monat wird eine Jury den Sieger benennen.

Der Integrationspreis wird von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung ausgelobt. Sie schickt in dieser Woche einen typischen Berliner Doppelstockbus auf die Werbetournee durch mehrere Großstädte. Gestern machte er auf dem Burgplatz in der Innenstadt halt. Galina Borchers, die Integrationsbeauftragte der Stadt Essen, Ali Can als Gründer der „Hotline für besorgte Bürger“ und Reinhard Wiesemann, Gründer des Unperfekthauses, äußerten sich hier zum Thema Integration in Essen.

Anschließend bekamen fünf Projekte aus Nordrhein-Westfalen die Gelegenheit, sich den Passanten vorzustellen und um möglichst große finanzielle Unterstützung zu werben. Denn die Verleihung des Integrationspreises ist eng verbunden mit dem sogenannten „Crowdfunding“. Die Projektideen mit den meisten Unterstützern – Stichtag ist der 30. April – werden von der Stiftung mit Preisgeldern von insgesamt 150 000 Euro honoriert. Im Oktober wählt dann eine Jury aus den umgesetzten Projekten die Integrationspreisträger aus.

Die Essener Ferienschule wurde vor 2016 im Zeltdorf Mathias-Stinnes in Karnap gegründet. Zunächst wurden in der evangelischen Kirchengemeinde Sprachkurse für die Geflüchteten eingerichtet. Sie wurden von Studenten gegeben, die meist selbst einen Einwanderungshintergrund haben. Schon ab Sommer 2016 folgten weitere Ferienschulen, zuerst in der Maria-Kunigunda-Grundschule am Karnaper Markt. „Inzwischen ist die Nachfrage so groß, dass wir sie nicht mehr bedienen können“, erklärt Initiator Turgay Tahtabas. Inzwischen werden 700 Kinder an 15 Schulen betreut. Mit dem Erlös des Wettbewerbs soll die Ferienschule auf möglichst viele weitere Stadtteile ausgeweitet werden.