Essen. . Sechs Künstler zeigen in der Schau „3 + 3“ Auseinandersetzungen mit ihrem Umfeld. Fotografie, Malerei und Objekte im Forum Kunst und Architektur
Sie alle zeigen mit Fotografie, Malerei und Betonobjekten ganz unterschiedliche Sichtweisen auf das Leben. In der Ausstellung „3 + 3“ kommen sechs Mitglieder der Essener Vereinigungen Werkkreis bildender Künstler und Ruhrländischer Künstlerbund in ihrer Vielfältigkeit dennoch auf einen Nenner. Derzeit zu besichtigen im Forum Kunst und Architektur.
Unvollkommenheit fordert zu Spekulation heraus
Wie bei keinem anderen werden die Schwarz-Weiß-Fotografien von Peter Buchwald von Sehnsucht begleitet. Die mit der Großformatkamera aufgenommenen Bilder gehören zu der Serie „Die Einsamkeit der Orte“ und entwickeln in der nächtlichen Atmosphäre ein Eigenleben. Oder er zeigt Menschen in ihrer Situation. Bei der Malerei von Johanna Timaeus sind es gewaltige Szenen von Krieg, Tod und Flucht, in denen die Opfer heutzutage wie auch im Zweiten Weltkrieg zwischen Flugzeugen und Trümmern herumirren. Porträtfragmente nennt Andreas Titzrath seine kleinformatigen Kopfbilder. Sie beziehen ihren durchsetzungsfähigen Auftritt aus den herausgearbeiteten Charaktereigenschaften und fordern in ihrer Unvollkommenheit zu Spekulationen heraus.
Die Ausstellung 3 + 3
Die Ausstellung 3 + 3 ist bis zum 29. April im Forum Kunst und Architektur, Kopstadtplatz 12, zu sehen.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 12 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 17 Uhr.
Das Essener Gitarrenduo begleitet die Finissage am 28. April um 12 Uhr.
Klein und fast unscheinbar stehen, liegen, hängen die Betonobjekte von Hanna Kier im Raum. Es sind gegossene Gegenstände, zum Beispiel eine Einkaufstasche oder ein Kleiderbügel, die in kleinen Details wie Stoffhenkeln oder einem Metallhänger stets einen Bezug zur Realität mit sich tragen und doch alltagsuntauglich sind. Federleicht und zart, manchmal massiv kommen die Menschen und Stühle in den Werken von Ingrid Geyer daher. Zuweilen versteigen sie sich sogar in Himmelsleitern.
Simone de Paauw rundet die Schau mit ihren Fotografien ab. Ihr Blick eröffnet geschlossene Jalousien, er geht durch die Frontscheibe ihres Autos und gleichzeitig in den Rückspiegel, entstanden auf dem Weg zwischen dem Wohnort Essen und der niederländischen Heimat. Mehr Kontrast geht nicht.