In diesem Jahr ist der 100. Jahrestag des Frauenwahlrechts. Frauen an den Wahlurnen sind selbstverständlich und Mütter im Büro nichts Ungewöhnliches mehr. Braucht man den Feminismus also noch? Der feministische Arbeitskreis Fempire des Kreisverbands der Sozialistischen Jugend Deutschlands (SJD) bejaht dies ganz klar und widmet ab heute drei Tage den Mädchen und Frauen mit einigen Aktionen wie Workshops und einem Filmabend. Anlass dafür ist der Weltfrauentag.

In diesem Jahr ist der 100. Jahrestag des Frauenwahlrechts. Frauen an den Wahlurnen sind selbstverständlich und Mütter im Büro nichts Ungewöhnliches mehr. Braucht man den Feminismus also noch? Der feministische Arbeitskreis Fempire des Kreisverbands der Sozialistischen Jugend Deutschlands (SJD) bejaht dies ganz klar und widmet ab heute drei Tage den Mädchen und Frauen mit einigen Aktionen wie Workshops und einem Filmabend. Anlass dafür ist der Weltfrauentag.

Alles begann mit der Werbung um neue Mitglieder. Die jungen Sozialisten machten eine interne Umfrage nach gewünschten Themen, eines davon war die Mädchen- und Frauenarbeit. „Ich wollte schon vorher einen Feminismus-Treff gründen“, erklärt Zerrin Cicek (26), „in vielen Arbeitsbereichen sind Frauen unterrepräsentiert oder bekommen für dieselbe Arbeit weniger Lohn. Auch die metoo-Kampagne hat die Notwendigkeit eines feministischen Kampfes aufgezeigt.“

Bei einem Kreisverbandstreffen lernte Zerrin Cicek Lotte Schwab (22) kennen, die sich auch für solche Themen einsetzen wollte. So kam die Idee für den Arbeitskreis. Inzwischen besteht der harte Kern aus knapp 15 Leuten, darunter auch drei Männer. „Unsere Gesellschaft ist noch weit von Gleichberechtigung entfernt, sei es durch den sozialen und kulturellen Hintergrund oder das Geschlecht“, sagt Cicek.

Reaktionen in ihrem Umfeld fallen eher gemischt aus. „Ich werde oft für meine Kritik belächelt, gar als nicht ganz dicht beleidigt. Die Leute merken nicht, dass sie damit den Beweis des Patriachats und den daraus resultierenden Sexismus liefern“, erläutert Schwab. Da werde gerne mal die Klischeekeule von der keifenden Männerunterdrückerin geschwungen. Dabei gehe es, so Cicek, um Fairness, Solidarität und die Behauptung gegen ungerechtes Verhalten. „Ich denke, jede Frau wurde schon in der Disco mit sexistischen Kommentaren angesprochen oder ihr ist jemand zu nah gekommen.“ Solche Erfahrungen können Frauen bei einem Selbstbehauptungsworkshop am Freitag um 17 Uhr im datLinks, Armstraße 16-18, austauschen. Die Teilnehmerinnen lernen, sich gegen sexuelle Übergriffe und Kommentare zu wehren.

Heute gibt es von 16 bis 18 Uhr einen Infostand zum Thema „Feminismus“ mit Aktionen auf der Kettwiger Straße. Um 19.30 Uhr wird der Film „Suffragetten – Taten statt Worte“ im Falkenzentrum Süd, Holsterhauser Straße 200, gezeigt. Am Samstag beginnt um 18.30 Uhr das Konzert „Rage against Patriarchy“ im Ground Zero, Thiesbürgerweg 24. Alle Aktionen sind kostenlos.