Essen-Kettwig. . Schon lange kümmern sich Anwohner um die Kettwiger Ruhrstraße, wollen das Fachwerkidyll beleben. Jetzt haben sie eine Patenschaft übernommen.
Es steckt eine Menge Energie hinter dem Engagement der Ruhrstraßen-Anwohner. Regelmäßig treffen sie sich zum Stammtisch im „Parlament“, am Fuß der Kirchtreppe. Sie sind bei den Kettwiger Festen aktiv, planen und organisieren – und haben jetzt sogar offiziell die Patenschaft für städtisches Grün übernommen. Um alles, was rund um den Tuchmacherplatz grünt und blüht, kümmern sie sich künftig. Von der Stadt, dem OB und Grün und Gruga gab’s dafür jetzt auch eine Patenschaftsurkunde.
Daniel Behmenburg ist SPD-Politiker und einer der Anwohner, die sich kümmern werden: „Der Tuchmacherplatz mit der Skulptur Weberbrunnen ist wirklich ein herrliches Fleckchen. Er ist der einzige Platz an der autofreien Ruhrstraße. Das bietet natürlich jede Menge Möglichkeiten.“
Was die Platzpaten dürfen und was nicht, steht klar und deutlich in der Anlage zur Urkunde: „Die Patenschaft beinhaltet das Wässern der Pflanzen bei Bedarf, das Entfernen von Unrat und Unkraut sowie gegebenenfalls geringfügige Bodenlockerungen“. Und außerdem darf der Platz noch mit niedrigwachsenden Pflanzen verschönert werden. „Bevor wir die Patenschaft übernommen haben, hat Grün und Gruga hier noch einiges zurecht geschnitten“, sagt Parlament-Wirt Bego Schulz.
30 Jahre das Geschäft an der Ruhrstraße
Auch Axel Kudoweh ist Platzpate, einer der Initiatoren der Märchenstraße – und natürlich Ruhrstraßenfan. Dort hat der Goldschmied seit mehr als 30 Jahren sein Geschäft. „Doch die Touristen, die mit dem Rad oder mit den Schiffen der Weißen Flotte ankommen, bewundern zwar die sorgfältig restaurierten Altstadthäuser, landen dann aber meist oben auf der Hauptstraße im Zentrum.“
Das wollen die Anwohner ändern, die Ruhrstraße beleben und gern bei den großen Kettwiger Festen eingebunden werden. „Es wäre zum Beispiel toll gewesen, wenn der Geisterzug des Kettin-Kürbisfestes auch durch unsere Straße geführt hätte“, sagt Jana Iwan, die „miniManu“, ein kleines Geschäft für Kinderkleidung führt. Und Christine Broders, die sich von Beginn an beim Ruhrstraßen-Stammtisch engagiert, kritisiert, „dass das Programm für das Kettin-Frühlingsfest Ende April wohl schon steht – aber uns hat man wieder nicht angesprochen.“
Osteraktion und kleine Aktionen zum Frühlingsfest
In der Ruhrstraße wird es trotzdem zum Frühlingsfest kleine Aktionen geben. Und eine große Osteraktion läuft bereits vom 17. März bis zum 2. April. Christine Broders: „In allen Geschäften und Gaststätten entlang der Ruhrstraße werden wir goldene Eier verstecken – vom Logan’s bis zum Parlament. Wer mag, zählt nach, schreibt dann die richtige Zahl auf die Lösungskarte und gibt sie in einem der Geschäfte an. Unter allen richtigen Einsendern ermitteln wir am 4. April den Gewinner.“