Essen. Bei einem Kreisligaspiel in Essen ist der Schiedsrichter von einem Spieler geschlagen worden. Zudem sollen heftige Beleidigungen gefallen sein.
Rund 60 Minuten waren auf der Sportanlage im Altendorfer Krupp-Park gespielt, als eine vermeintliche Fehlentscheidung des Schiedsrichters die Emotionen auf dem Spielfeld überkochen ließ. Nachdem die Gäste aus Dellwig zum 3:1 trafen, kam es zu einer Tätlichkeit eines TuRa-Spielers gegen den Unparteiischen mit anschließender Rudelbildung. Der Schiedrichter fühlte sich offenbar bedroht und brach die Begegnung ab.
Nach Meinung von Dellwigs Trainer Hansi Wüst nicht ohne Grund: „Der Spieler von TuRa ist dem Schiedsrichter rund 20 Meter hinterhergerannt und hat ihn dann mit einem Ellbogenschlag in die Rippen niedergestreckt. Daraufhin wurde er von mindestens zehn Personen bedrängt. Was dort gesagt wurde, habe ich nicht gehört. Mir wurde aber zugetragen, dass unter anderem der Satz fiel ‘Du schwarze Sau kommst hier nicht mehr von der Anlage runter’. Er wurde massiv bedroht und bei so einem Vorfall hört der Spaß auf“, betont Wüst auf Nachfrage.
TuRa-Trainer Daniel Möser schildert den Vorfall anders. Er räumt ein, dass der Schiedsrichter durch seinen Spieler zu Fall gebracht wurde. Allerdings habe er keinen Vorsatz erkennen können. „Vor dem 1:3 wird ein Spieler von uns klar gefoult. Dass sich der eine oder andere dann aufgeregt, kommt im Fußball vor. Unser Spieler hat den Schiedsrichter im Lauf gekreuzt, er fiel dadurch hin. Das geschah ohne Absicht. Danach haben einige Spieler von uns aufgeregt mit ihm diskutiert, mehr passierte aber nicht. Der Abbruch ist aus unserer Sicht komplett übertrieben“, meint Möser.
Schiedsrichter sucht Schutz in der Kabine
Der Schiedsrichter blieb nach dem Abbruch noch lange in der Kabine, da er sich von den Gastgebern bedroht fühlte. RuWa-Trainer Wüst bemängelt, dass dem Unparteiischen jegliche Unterstützung gefehlt habe. „Es ist sehr schade, dass sich keiner von TuRa um den Schiri gekümmert hat. Ich bin nach dem Spiel mit meinem Kapitän zu ihm gegangen. Wir wollten ihn dazu überreden, das Spiel fortzusetzen. Denn so ein Vorfall ist schädlich für den Essener Amateurfußball. Allerdings gab es von Seiten der Gastgeber keinerlei Bemühungen, den Schiedsrichter umzustimmen. Deshalb kann ich seine Entscheidung nachvollziehen.“
Auch in diesem Punkt widerspricht Möser seinem Trainerkollegen. Der langjährige Turaner erklärt: „Mein Co-Trainer hat den Schiedsrichter vom Feld begleitet und sich um ihn gekümmert. Niemand hat ihn bedroht. Dieser Vorwurf ist ungeheuerlich.“