Essen. . Der Vorsitzende der „Essener Tafel“ ist enttäuscht von der SPD, die er sein ganzes Leben gewählt habe. Gespräch mit Guido Reil lehnt Sartor ab.
Der Vorsitzende der „Essener Tafel“, Jörg Sartor, hat mit Empörung auf die Kritik der SPD an der Stadtspitze reagiert. Allen voran Thomas Kutschaty bekommt sein Fett weg.
Der Landtagsabgeordnete und Chef der Essener SPD hatte die Frage aufgeworfen, warum Sozialdezernent Peter Renzel und Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) sich den Problem der Essener Tafel nicht schon früher angenommen hätten. Die Situation dort sei der Verwaltung schon im Dezember bekannt gewesen.
„Das heißt nicht, dass sie gut finden, was die Tafel gemacht hat“
Jörg Sartor will das nicht so stehen lassen: „Der Sozialdezernent und der Oberbürgermeister sind die einzigen gewesen, die der Tafel von Anfang an geholfen habe. Das heißt nicht, dass sie es richtig finden, was die Tafel gemacht hat.“ Renzel und Kufen vorzuwerfen, sie hätten zu spät reagiert, sei ein starkes Stück.
Sartor wirft Politikern vor, sich auf Kosten der „Essener Tafel“ profilieren zu wollen – „hinauf bis nach Berlin.“ Nun, da der vorläufige Aufnahmestopp für Migranten in den Medien ein Thema ist. Besonders enttäuscht ist Sartor aber von den Sozialdemokraten.
Mit Guido Reil von der AfD wollte Sartor nicht sprechen
Er selbst habe sein ganzes Leben lang SPD gewählt. „Mein Vater war Bezirksvertreter in Gelsenkirchen, meine ganze Familie ist SPD. Für mich hat sich das jetzt erledigt.“ Wer sich so äußere wie Essens SPD-Vorsitzender Thomas Kutschaty und die Landes-SPD, dränge ihn „in eine ganz andere Richtung“.
Der Tafel-Chef meint nicht etwa die AfD. Deren prominentester Vertreter in Essen, der ehemalige SPD-Ratsherr Guido Reil, stand dieser Tage vor der Tür der Tafel, wie Sartor berichtet. „Ich habe mit dem nicht gesprochen.“ Er lasse sich vor keinen politischen Karren spannen – „schon gar nicht vor den der AfD“.