Essen. . Staunen, singen und sich gegenseitig auskitzeln: „Kleine Menschen lachen“ ist Theater für die Kleinsten und geht als mobile Produktion in Kitas.
Manche gehen zum Lachen in den Keller. Andere erkunden die Kunst des Kicherns und Giggelns mitten im Theater. Performerin Miriam Michel ist so eine, die das Lachen auf der Bühne von Grund auf erkundet. Wo das Lachen im Körper entsteht, was es auslöst und wie es am schönsten in der Gruppe funktioniert, das ist Thema ihrer kindgerechten Produktion „Kleine Menschen lachen“, die nun in der Heldenbar des Grillo-Theaters Premiere hatte und bald auch als mobile Produktion für Essener Kitas buchbar ist.
Improvisation und Interaktion
Für ein Stück über das Lachen braucht es schließlich gar nicht so viel – außer Fantasie, ein paar Meter Klebeband und eine dicke Kladde, die Miriam Michel zusammen mit dem Team der Theaterpädagogik und den Kindern der Essener Kita Hemsingskotten über mehrere Wochen gemeinsam erarbeitet hat. Das von den kleinen Lach-Sachverständigen persönlich reich bebilderte Buch listet mehr als ein Dutzend Szenen-Ideen auf, von denen in jeder Vorstellung per Losentscheid einzelne Vorschläge aufgerufen werden. Improvisation und die Interaktion mit dem kleinen Publikum stehen bei dieser Produktion schließlich an erster Stelle, die wissen will, wie diese schrägen, schrillen und bunten Töne entstehen. Und wenn Miriam Michel als Forschungsleiterin im kükengelben Frotteeanzug erfahren möchte, wo das Lachen sitzt, hat der erste kleine Zuschauer
– schwupps – auch schon eine dicke Klebeschleife am Bauch. So wird gemeinsam gelacht, gestaunt und gesungen – „Klingglöckchenklingeling“, weil das im März auch schon wieder komisch klingt.
Aus der Heldenbar in die Stadtteile
Die nächsten Vorstellungen von „KleineMenschenLachen“ gibt es am Samstag, 10. März, und 14. April, jeweils 15 Uhr, in der Heldenbar des Grillo-Theaters. Tickets 3,30 Euro Kinder, 10 Euro Erwachsene.
Das Stück ist eine mobile Produktion, das heißt, dass sie von Kitas gebucht werden kann und dann vor Ort aufgeführt wird. Kontakt und Infos: 8122331 oder www.schauspiel-essen/theaterpädagogik
Theater als Erlebnis- und Erkundungsraum. Wann darf man den Nachbarn im Theater schließlich schon mal richtig auskitzeln, bis er vor Kichern nicht mehr kann? Und in welcher Vorstellung wird man auch noch ausdrücklich dazu ermuntert, auf die Uhr zu gucken, um der Vorstellung mit einem lautstarken „ticktack, ticktack“ ein rechtzeitiges Ende zu bereiten?
Lach- und Sachgeschichten ohne Maus
Mit Timing, Einfühlungsvermögen und heiterem Ernst entwickelt Miriam Michel eine Performance, die zwischen Aus- und Anlachen auch immer wieder die Konzentration und die Ruhe findet, um der Wirkung des Lachens vielschichtig auf die Spur zu kommen. Dass das Lachen gesund ist, aber wegen des Kohlendioxid-Ausstoßes ja auch ein bisschen dreckige Luft macht, auch das haben die Kita-Kinder während der mehrwöchigen theaterpädagogischen Arbeit an einer nachgebauten Lunge aus Stühlen und Kartons gelernt. Lach- und Sachgeschichten ohne Maus, aber mit einer guten Portion Situationskomik und viel Entdeckergeist.