Essen/Mülheim. . Der Geschäftsführer des Flughafens Essen/Mülheim bezweifelt die Sinnhaftigkeit des Gremiums – und provoziert politischen Streit.
Neuer Ärger am Flughafen Essen/Mülheim: Diesmal geht es um die Fluglärmkommission. In einem Schreiben an die Bezirksregierung Düsseldorf regt die Betreibergesellschaft FEM an, die Kommission aufzulösen.
Aufgabe der Fluglärmkommission sei es, die Genehmigungsbehörden zu beraten, nicht aber den Flughafen grundsätzlich in Frage zu stellen, was „mit zuverlässiger Regelmäßigkeit“ geschehe, schreibt Geschäftsführer Günther Helmich und übt damit Kritik an den Vertreter der von Lärm betroffenen Anwohner. Vorschläge zum Schutze von Fluglärm sollten jedoch kreativer sein als die sofortige Schließung des Flugplatzes oder dessen „Verlegung in die Wüste“. Die Sinnhaftigkeit einer weiteren Teilnahme zieht Helmich für die FEM in Zweifel. Eine denkbare Alternative wäre „ein loser Gesprächskreis zum Thema Fluglärm“ oder ein Beirat, heißt es weiter.
Grüne kritisieren das Verhalten als eigenmächtig
Die Grünen reagierten empört über das „eigenmächtige Vorgehen“ des Geschäftsführers, so Ratsherr Rolf Fliß. In einem Antrag an den Planungsausschuss werden die Vertreter der Stadt Essen in der FEM aufgefordert, den Geschäftsführer anzuweisen, seine Initiative zurückzunehmen. Ein unverbindlicher Beirat könne die Fluglärmkommission nicht ersetzen.
Neben den Gesellschaftern, Nutzern und Vertretern des Landes gehört dem Gremium auch die Bundesvereinigung gegen Fluglärm an. Die Kommission tagt in der Regel einmal pro Jahr.