Essen. . Die Frida-Levy-Gesamtschule in der City hatte Hoffnungen, einen Neubau auf der VHS-Brache an der Hollestraße zu erhalten. Doch das erübrigt sich.
Seit vier Jahren liegt eine Fläche in zentraler City-Lage brach – 2014 wurde der alte Volkshochschul-Komplex an der Hollestraße abgerissen. Seitdem wächst dort wildes Grün. Einige Hoffnung auf diese Fläche hatte sich die Frida-Levy-Gesamtschule gemacht – mit guten Argumenten: Die zweitbeliebteste Gesamtschule der Stadt, gemessen an Anmeldezahlen, liegt in direkter Nachbarschaft. Und fällt bald auseinander: Vor allem der Oberstufen-Anbau aus den Siebzigern sei „eine komplette Katastrophe, auch energetisch“, sagen Menschen, die sich auskennen. Das Hauptgebäude der Gesamtschule, die früher das Humboldt-Gymnasium beherbergte, stammt aus den Fünfzigern.
390 000 Euro für eine Außentreppe
Erst in dieser Woche beschloss der Rat, dass wieder Geld ins Gebäude gepumpt werden muss: Eine vorgeschriebene Brandschutz-Maßnahme wird teurer als vorgesehen – 390 000 statt 200 000 Euro für eine Außentreppe.
„An der Gesamtschule Bockmühle haben wir fünf Millionen Euro in den Sand gesetzt für Sanierungen, bevor jetzt der Neubau beschlossen wird“, ärgert sich Gerd Mahler vom SPD-Ortsverein Innenstadt. Diesen Fehler soll die Stadt bei „Frida Levy“ nicht wiederholen: Er hat seine Ratsfraktion gebeten, sich intensiv mit der Idee zu beschäftigen, ob die Schule nicht auf dem alten VHS-Gelände neu errichtet werden könne.
Gesamtschule hat zwei Standorte
Die Frida-Levy-Gesamtschule hat zwei Standorte – die Hauptgebäude an der Varnhorststraße und eine Zweigstelle an der Hofterbergstraße im Schatten des Rathauses. Dort sind die unteren Jahrgänge untergebracht.
Ziel eines möglichen Neubaus auf der VHS-Brache wäre auch, beide Standorte langfristig zusammenzulegen.
Diskussionen um den baulichen Zustand der Schule gibt es schon lange: 2016 kamen die Grünen auf die Idee, die Schule komplett neu zu errichten – dort, wo jetzt noch Ikea angesiedelt ist. Der Vorschlag verhallte folgenlos. Und jetzt hat der Schulpflegschaftsvorsitzende Martin Kuhna einen Brief an die Stadtspitze geschrieben: Das Humboldt-Gymnasium, heißt es darin, sei mit seiner Aula ein beliebter Kulturstandort mitten in der Innenstadt gewesen, und „Frida Levy“ habe diese Tradition erfolgreich weitergeführt – „trotz jahrelanger Vernachlässigung der Bausubstanz“. Die Stadt solle jetzt den Bekenntnissen zu besserer Bildung Taten folgen lassen und einen Schulneubau möglich machen. Das würde mehr Impulse bringen als ein „steriler Büroklotz“.
NRW-Sparkassen-Akademie kommt nicht
Tatsächlich tat sich die Stadt schwer mit der Vermarktung des Geländes seit 2004, als die alte VHS auszog. Pläne, die NRW-Sparkassen-Akademie anzusiedeln, scheiterten. Doch seit Dezember gebe es neue Interessenten für die Fläche, heißt es. Man sei auf „guten Weg“, teilte die Wirtschaftsförderung am Donnerstag erneut mit; Details könne man noch nicht preisgeben.
Antwort auf seinen Brief hat der Schulpflegschaftsvorsitzende nicht erhalten. Wie es aussieht, hat sich die Sache wohl erledigt – zum Nachteil der Schule.