Essen. . Quartiershausmeister gibt es in Altenessen-Süd und Nordviertel. Das Projekt wird ausgedehnt. Antwort auf den wachsenden Ärger über wilden Müll.

Sie sind Kümmerer vor Ort, spüren Dreckecken und wilde Müllkippen auf und versuchen, den Bewohnern den Wert eines sauberen und lebenswerten Quartiers zu vermitteln: Seit drei Jahren sorgen in Altenessen-Süd und im Nordviertel vier Quartiershausmeister für Sauberkeit. „Das kostet viel Kraft und es braucht Kontinuität“, betont Sarah Burs, die sich beim Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF) um das Projekt kümmert.

In wenigen Monaten aber droht das Aus für das Projekt. Die Förderung läuft Ende Mai aus. Der SkF kann dann nur noch einen Teil der notwendigen Gelder bis Ende des Jahres stemmen. Deshalb machen sich jetzt CDU und SPD im Stadtrat für die Rettung des Projektes stark und wollen es sogar noch auf weitere Stadtteile ausdehnen. „Die Hausmeister leisten eine unverzichtbare Arbeit“, schreiben die beiden sozialpolitischen Sprecher Dirk Kallweit (CDU) und Karlheinz Endruschat (SPD) in die Begründung ihres Antrages, den sie in dieser Woche in den Sozialausschuss eingebracht haben.

Quartiershausmeister für vier weitere Stadtteile geplant

Nach den Plänen sollte es ab Anfang 2019 für wenigstens drei Jahre auch in Altendorf, Bochold, im Ost- und im Südostviertel solche Quartiershausmeister geben – weitere Stadtteile nicht ausgeschlossen. Freilich hängt alles von der Finanzierung ab. OB Thomas Kufen stellte dafür in der Stadtratssitzung am Mittwoch neue Fördergelder in Aussicht. Die derzeitige Finanzierungslücke von 30 000 Euro für das laufende Projekt in Altenessen-Süd und Nordviertel soll dieses Jahr aus dem Integrationsbudget geschlossen werden, so der Vorschlag von CDU und SPD.

Sarah Burs ist erleichtert, dass es für die Quartiershausmeister eine Zukunft geben soll. „Ihre Arbeit hat eine deutliche Verbesserung des Stadtteilbildes gebracht“, findet sie. Dabei seien die vier Hausmeister nicht dafür da, anderen Leuten den Müll hinterher zu räumen. Sondern es geht vor allem um Aufklärung. Die ist mehr denn je gefragt, seit mehr Flüchtlinge und Zuwanderer nach Essen kamen. Den Quartiershausmeistern geht es häufig erst einmal darum, den Zugewanderten die richtige Müllentsorgung und -trennung zu erklären. „Ein Thema, welches in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat und in den benannten Stadtvierteln für sozialen Unfrieden sorgt“, betonen CDU und SPD.

Quartiershausmeister leisten Integrationsarbeit

Zur Aufgabe der Quartiershausmeister gehört auch, Reinigungsaktionen im Viertel zu organisieren. Danach sieht es nicht nur wieder sauber aus, sondern im besten Fall haben auch Nachbarn Kontakte geknüpft. „Dann ist das auch ein Teil Integrationsarbeit“, sagt Sarah Burs. Wichtig sei, das Bewusstsein bei den Bewohnern zu schaffen, dass sich alle im eigenen Interesse um mehr Sauberkeit bemühen. Sarah Burs hat da einen realistischen Blick. Der nachhaltige Erziehungseffekt sei klein. Um so wichtiger sei es, dass die Arbeit der Quartiershausmeister weiter gehe.