Essen. . EMG will nicht nur den Wegzug von Essen Original aus der City, das Konzept des Festes sei veraltet. Andere Festivals in der Region seien zugkräftiger.
„Essen Original“ soll von der Innenstadt nach Zollverein umziehen – das ist die eine Veränderung, die für Essens größte Open-Air-Musikveranstaltung ansteht. Und als ob das noch nicht grundstürzend genug wäre, will Richard Röhrhoff, der neue Geschäftsführer der Essen Marketing GmbH, noch mehr: „Wir müssen reden, wie es mit diesem Format weitergehen soll, darüber möchte ich eine Debatte führen. Da muss einiges auf den Prüfstand.“
Röhrhoff zufolge ist Essen Original zu teuer bei zu wenig Breitenwirkung. Das läge unter anderem daran, dass die Ausgaben für Sicherheit mittlerweile höher seien als die für das eigentliche Programm. „Wir können mit anderen Veranstaltungen bei diesem Budget einfach nicht mehr mithalten.“ Bochum total, Juicy Beats in Dortmund oder das Zeltfestival Ruhr seien Formate in der Region, die mit ganz anderen, zugkräftigeren Namen aufwarten könnten.
Neue Sponsoren aus Wirtschaft seien schwer zu bekommen
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Um daran anzuknüpfen, brauche die EMG mehr Geld. „Ich wäre sehr dafür zu überlegen, für Essen Original ebenfalls Eintritt zu nehmen“, so Röhrhoff. Dies ermögliche dann Investitionen ins Programm. Zurzeit verfügt die Veranstaltung über ein Budget von ca. 200.000 Euro, hinzu kämen Kosten für Personal der Stadt und der EMG. Neue Sponsoren aus der Wirtschaft seien schwer zu bekommen, auch dieser Bereich dümpele bei Essen Original dahin.
Die Veranstaltung habe gute Zeiten erlebt, aber dürfe deshalb nicht zu einer heiligen Kuh werden. „Wenn die Politik mir sagt, ich soll Essen Original weitermachen wie bisher, dann mache ich das, aber dann soll bitte auch die Stadt das bezahlen.“ Die EMG habe erklärtermaßen die Aufgabe, Essen nach außen besser zu verkaufen. „Wenn ich das vorhandene Geld für mäßig laufende Veranstaltungen ausgeben muss, dann kann ich das aber nicht“, betont Röhrhoff.
Skeptisches, teilweise verheerendes Echo
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Die Ankündigung der EMG im Ordnungsausschuss, das Stadtfest künftig nach einem Testlauf im Sommer 2018 ständig auf Zollverein stattfinden zu lassen, hat im Netzwerk Facebook ein skeptisches, teilweise verheerendes Echo gefunden. „Damit ist Essen Original tot!“, schreibt etwa Dennis Hollenbeck. „Das ist genauso eine glanzvolle Idee wie damals, den Kirmesplatz nach außen zu verlegen. Was aus dem Platz anschließend geworden ist, weiß jeder.“ Viele verwiesen auch auf die im Vergleich zur Innenstadt schlechte Erreichbarkeit des Zollverein-Areals mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Aus Sicht der EMG sprechen für Zollverein der weniger hohe Aufwand für Sicherheitsvorkehrungen sowie die Aktivierung und Popularisierung des Welterbe-Geländes, wobei weiterhin unklar ist, inwieweit die Stiftung Zollverein als Grundeigentümerin hier mitmacht. Ein weiterer Grund für den Umzug: Der Einzelhandelsverband, der 50 Prozent zum Budget der EMG beiträgt, möchte Essener Original aus der Innenstadt raushaben. Für die Kunden und damit fürs Geschäft seien die Stadtfest-Tage nicht sonderlich attraktiv.