Essen. . Essens Stadtdirektor Best konnte über die Satire in der Heute Show lachen. Den Abriss an der Gladbecker Straße hält er für die einzige Lösung.
Essen hat es in die „ZDF Heute Show“ geschafft. Die Satire-Sendung nahm die Bemühungen der Verwaltung aufs Korn, die Schadstoffbelastung an der Gladbecker Straße zu senken. Die Redaktion sprach darüber mit Stadtdirektor Hans-Jürgen Best, Chef der Planungsverwaltung.
Herr Best, die Stadt Essen wurde von Moderator Oliver Welke in der „Heute Show“ kräftig durch den Kakao gezogen, weil sie Häuser abreißen will, um so die hohe Belastung durch Schadstoffe zu reduzieren. Konnten Sie darüber lachen?
Best: Ja, sicher. Aber die Leute von der Heute Show haben das auch nicht richtig verstanden. Nur weil wir empfehlen, Häuser abzureißen, sind wir ja nicht gleich bescheuert.
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Verursacher der Schadstoffe ist doch der Autoverkehr. Ist die Kritik, Ursache und Wirkung würden umgekehrt, nicht berechtigt?
Im Grundsatz ja. Aber was sind die Alternativen? Die A 52 bauen? Es ist unrealistisch, dem weiter hinterherzurennen. Damit die A 52 eine Chance hätte, müssten politisch vier Ampeln auf Grün stehen: Im Bund, im Land, bei der Stadt und mittlerweile auch beim Regionalverband Ruhr. Aufgrund der politischen Mehrheiten, die sich immer wieder ändern, steht mindestens eine Ampel davon auf Rot. Die EU verlangt von uns aber, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Die Gladbecker Straße ist 20 bis 40 Meter breit. Am 40-Meter-Abstand werden keine Grenzwerte überschritten. Es geht also nur um die schmalste Stelle. Der Abriss der Häuser ist die einzige Lösung, die uns einfällt.
Wie realistisch ist denn, dass Häuser abgerissen werden?
Wir werden sicher niemanden enteignen. Von neun Eigentümern, mit denen wir gesprochen haben, wollen vier verkaufen. Wenn wir diese Häuser gekauft und abgerissen haben und im Abstand von 20 Metern zur Straße neue Häuser nach modernen Standards auch beim Lärmschutz gebaut worden sind, werden wir die Schadstoffbelastung erneut messen. Vielleicht reicht das ja schon.
Den Beitrag (verfügbar bis 2. Mai 2018) finden Sie hier auf der Seite der ZDF heute-Show.