Essen. . Einmal Grüne Hauptstadt, immer Grüne Hauptstadt: Der Rat der Stadt soll 600.000 Euro pro Jahr bereitstellen, damit es nach 2017 weitergehen kann.

Das Jahr der Grünen Hauptstadt Europas 2017 ist vorbei, Essen hat den Staffelstab weitergereicht an Nimwegen in den Niederlanden, den Titelträger 2018. Doch auch an der Ruhr soll es weitergehen, getreu dem Motto: Einmal Grüne Hauptstadt, immer Grüne Hauptstadt. Und aus Fehlern der Vergangenheit will die Stadt diesmal lernen.

Nach Ende des Kulturhauptstadtjahres 2010 sei man „in ein Loch gefallen“. Das soll sich nicht wiederholen. So formulierte es Oberbürgermeister Thomas Kufen bereits im September vergangenen Jahres anlässlich eines Workshops, in dem sich Vertreter von Politik und Verwaltung fragten: Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Das zurückliegende Jahr der Grünen Hauptstadt gilt inzwischen gemeinhin als Erfolg. Essen dürfte von dem Imagegewinn noch Jahre profitieren, den selbstgesteckten Zielen auf dem Weg zu einer klima- und umweltgerechten Stadt sei man näher gekommen, so die einhellige Meinung. Erreicht wurden die Ziele freilich nicht, sei es bei der Verringerung des Co2-Ausstoßes, beim Lärmschutz oder öffentlichem Nahverkehr.

Rat soll Rahmen für „Europäische Grüne Hauptstadt Agentur“ schaffen

Den Schwung des vergangenen Jahres aber will man im Rathaus deshalb gerne mitnehmen. Der Rat der Stadt soll dafür den personellen und finanziellen Rahmen schaffen für eine „Europäische Grüne Hauptstadt Agentur“, besetzt mit Mitarbeitern der Verwaltung, die sich bislang bereits mit den Themen der Grünen Hauptstadt befasst haben. Ein Beirat mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft soll der im Umweltdezernat verorteten Stabsstelle mit Rat und Tat zur Seiten stehen.

Um Projekte des Grünen Hauptstadtjahres fortführen zu können, wird der Rat aufgefordert, für das laufende Jahr 300.000 Euro freizugeben, bis 2020 sollen jährlich 600.000 Euro in den städtischen Haushalt eingestellt werden. Das Geld ist unter anderem für bereits angestoßene Bürgerprojekte gedacht, für Umweltbildung in Schulen und Kitas, für das Netzwerk der Volunteers, der freiwilligen Helfer, das man pflegen möchte.

Fraktionen signalisieren Zustimmung

Die Fraktionen von SPD und CDU, die im Rat die Mehrheit stellen, signalisieren ebenso Zustimmung wie Grüne, Linke, FDP und das Essener Bürgerbündnis (EBB), „im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten“ wie es einschränkend in einem gemeinsamen Antrag für den Rat heißt. Noch im Februar soll das Stadtparlament entscheiden.