Essen. „Steiger“ Guido Reil wurde von seinem Arbeitgeber RAG auf einen faktisch schlechter bezahlten Posten versetzt. Annäherung im Gerichtsprozess.
Im Rechtsstreit zwischen dem AfD-Politiker Guido Reil und seinem Arbeitgeber RAG deutet sich dem Vernehmen nach eine Annäherung an. Reil, im Bottroper Bergwerk Prosper-Haniel als Steiger tätig, war betriebsintern gegen seinen Willen versetzt worden und hatte sich über zu wenig Arbeit („weniger als eine Stunde pro Schicht“) und erhebliche finanzielle Einbußen beklagt.
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Vor dem Arbeitsgericht Herne, wo der Fall anhängig ist, hatte die RAG-Anwältin gesundheitliche Gründe für die Versetzung geltend gemacht. Der frühere Sozialdemokrat hatte hingegen den sicheren Eindruck, dass seinem Arbeitgeber das politische Engagement für die AfD missfällt und er stiekum dafür bestraft werden solle – was die RAG natürlich besteitet. Reil war in mehreren Wahlkämpfen auf Plakaten mit kohleverschmierten Gesicht und offensiv als „Steiger“ aufgetreten, was bei der RAG keine Freude ausgelöst haben soll.
Da aber auch die Arbeitsrichterin Zweifel erkennen ließ, ob Reils Versetzung „vertragsgerecht“ war, sucht die RAG jetzt nach einem Arbeitsplatz, der seiner früheren Tätigkeit wieder eher entsprechen soll.