Kaum einer konnte wie er Gänsehaut verursachen – sei es mit seinem kraftvollen, nuancenreichen Spiel, sei es mit seinen hinreißenden musikalischen „Männerschmerz“-Abenden, sei es mit seinen leidenschaftlichen Inszenierungen. Jetzt ist der im Saarland geborene Schauspieler und Regisseur Matthias Kniesbeck im Alter von 64 Jahren nach langwieriger Krankheit gestorben.

Kaum einer konnte wie er Gänsehaut verursachen – sei es mit seinem kraftvollen, nuancenreichen Spiel, sei es mit seinen hinreißenden musikalischen „Männerschmerz“-Abenden, sei es mit seinen leidenschaftlichen Inszenierungen. Jetzt ist der im Saarland geborene Schauspieler und Regisseur Matthias Kniesbeck im Alter von 64 Jahren nach langwieriger Krankheit gestorben.

Die Nachricht von seinem Tod hat sich wie ein Lauffeuer im Kollegenkreis verbreitet und erschüttert. Er war in Berlin, Darmstadt und Stuttgart engagiert, bevor er nach Essen kam. „Hier war meine beste Theaterzeit“, sagte er 2009 im letzten Gespräch mit dieser Zeitung. Von 1992 bis 2005 begleitete Matthias Kniesbeck die Intendanz von Jürgen Bosse. „Er war ein großes Talent. Für mich war er ein sehr wichtiger Schauspieler und er war mir sehr nahe“, so der 78-jährige Jürgen Bosse.

Unvergessen bleibt er als Salieri in „Amadeus“ oder als Miller in „Kabale und Liebe“. Seine Auftritte markieren die wesentlichsten Inszenierungen des ehemaligen Schauspielchefs. „Er war ,der’ wichtigste Schauspieler von Bosse“, meint der von Kniesbecks Tod tief betroffene Kollege und Freund Thomas Goritzki. „In seiner kraftvollen Art war er körperlich wie sprachlich eine Wucht.“ Gern erinnert er sich an den „Woyzeck“, an den Proctor in „Hexenjagd“ oder an Sir Toby aus „Was ihr wollt“.

Im Fernsehen war er als Polizist in der Serie „Balko“ zu sehen, gehörte zum saarländischen „Tatort“-Team und wirkte in der „Heimat“-Trilogie mit. Doch weitaus lieber war ihm das Regieführen. Besonders faszinierte ihn Kleists „Der zerbrochene Krug“. Er war nicht nur der Inbegriff des Dorfrichters Adam auf der Bühne, er inszenierte das Lustspiel auch mit dem ihm gegebenen Gespür für hintersinnigen Humor und Tragik.