Essen-Holsterhausen. Die Privatinitiative zur Belebung des Stadtteils formiert sich und stößt auch auf Interesse bei Unternehmern. Treffen für Februar geplant.
Dutzende Nachrichten und Anrufe erreichten Harald Hagen in den vergangenen beiden Wochen. „Ich bin von der Zahl der Rückmeldungen und auch von der Qualität der Ideen überrascht“, sagt der Holsterhauser. Anfang Januar hatte Hagen in dieser Zeitung die Gründung einer Privatinitiative angeregt, um den Stadtteil zu beleben und Leerstände zu verhindern. „Dieses Bedürfnis scheinen auch andere zu haben“, sagt Hagen. „Jetzt werden wir da eine Struktur reinbringen.“ Das erste Treffen mit anderen engagierten Menschen aus Holsterhausen ist für Februar geplant.
„Ich konnte viele Vorschläge von Geschäftsleuten und Privatleuten sammeln, Künstler haben sich gemeldet, die gerne in Ladenlokale wollen, und es gibt auch Interesse aus anderen Geschäftszweigen, nach Holsterhausen zu kommen“, erzählt Hagen. „Ob davon alles reell ist, wird sich zeigen. Aber die Leute machen sich Gedanken zu vielen Bereichen: Soziales, Kinder, Senioren – jeder hat andere Prioritäten.“ Hagen, als ehemaliger Chef der Essener Polizei im Norden, hat auch einen Arbeitsschwerpunkt: „Bei der Straßenkriminalität oder den Eigentumsdelikten ist Holsterhausen nicht auffällig, aber da gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten“, erklärt der 60-Jährige. Hagen hat deshalb Kontakt zu Hausbesitzern und Wohnungsgesellschaften aufgenommen, um sie davon zu überzeugen, wie wichtig starke Hausgemeinschaften sind. „Wenn es untereinander eine Bindung gibt, fühlt man viel mehr Verantwortung und schaut hin, wenn etwas ungewöhnlich ist. Der Bürger ist der beste Polizist“, sagt Hagen.
Arbeitspapier soll bei Treffen im Februar vorliegen
Auch den Kontakt zu Unternehmen, zu wichtigen Arbeitgebern im Stadtteil würde er gerade suchen, erzählt Hagen. „Denn all die Ideen funktionieren nicht ohne finanzielle Unterstützung. Mal wird man mehr, mal weniger Geld brauchen“, erklärt er. „Die Arbeit, die ich jetzt mache, hat folgenden Zweck: Ich möchte beim ersten Treffen nicht nur über Vorschläge diskutieren, sondern schon so etwas wie ein Konzept vorstellen können.“ Jeder Teilnehmer solle gleich eine Arbeitsunterlage bekommen, damit Aufgaben verteilt werden können. „Im Februar wird es auf jeden Fall unser erstes Treffen geben“, kündigt Harald Hagen an. „Dann können wir auch gucken, ob es eine Interessengemeinschaft oder ein Verein wird. Hauptsache ist, dass es klare Verantwortlichkeiten gibt.“
>>> Kontakt zu Harald Hagen
Harald Hagen wünscht sich eine Aufwertung der Gemarkenstraße und eine Reaktion auf die Leerstände. Er möchte Bürger, Vermieter und Ladenbesitzer zusammentrommeln, die sich engagieren wollen.
Interessierte können über die E-Mail-Adresse der Redaktion Kontakt zu Harald Hagen herstellen: redaktion.stadtteile-essen@waz.de.