Zum Ausklang des Jahres der Grünen Hauptstadt 2017 hat der ehemalige Geschäftsführer der „Ruhr 2010 GmbH“, Oliver Scheytt, deutliche Kritik an den gewählten politischen Vertretern und an den Institutionen im Ruhrgebiet formuliert. Scheytt vermisst nach eigenen Worten „in der politischen Klasse“, den notwendigen Willen fortzuführen, was die Kulturhauptstadt 2010 angestoßen und Essen als Grüne Hauptstadt Europas fortgesetzt habe. „Es fehlt die Power“, sagte der Kulturmanager anlässlich einer Fachtagung zu „Europäischen Zukunftsformaten“ auf Zollverein.

Zum Ausklang des Jahres der Grünen Hauptstadt 2017 hat der ehemalige Geschäftsführer der „Ruhr 2010 GmbH“, Oliver Scheytt, deutliche Kritik an den gewählten politischen Vertretern und an den Institutionen im Ruhrgebiet formuliert. Scheytt vermisst nach eigenen Worten „in der politischen Klasse“, den notwendigen Willen fortzuführen, was die Kulturhauptstadt 2010 angestoßen und Essen als Grüne Hauptstadt Europas fortgesetzt habe. „Es fehlt die Power“, sagte der Kulturmanager anlässlich einer Fachtagung zu „Europäischen Zukunftsformaten“ auf Zollverein.

Zwei Tage lang befassten sich Experten aus Wissenschaft, Politik und Verwaltungen mit der Wirkung von Projekten mit internationaler Ausstrahlung. Keine Region habe in so dichter Folge europäische Formate umgesetzt, hieß es zum Abschluss in der „Essener Erklärung“. Erfahrungen und Wissen will man weitertragen: Alle zwei Jahre soll im Ruhrgebiet eine Konferenz dazu stattfinden.

Scheytt ist überzeugt, dass es Essen als Kultur- und als Grüne Hauptstadt gelang, Identität zu stiften, in der Stadt und in der Region. Diesen Schwung gelte es mitzunehmen. Anlässe böten sich genug. „2018 läuft die Kohle aus, 2020 wird der Regionalverband Ruhr (RVR) einhundert Jahre alt. Mit der Klima-Expo ebenfalls 2020 und der Internationalen Gartenausstellung 2027 sind weitere Projekte mit internationaler Ausstrahlung terminiert. „Die Frage ist: Schauen wir nur zurück, oder gehen wir weitere Schritte nach vorne“, sagte Scheytt. Essens früherer Kulturdezernent hat da Zweifel, sieht Defizite bei den Entscheidern. Den RVR bezeichnete er als „zahnlosen Tiger“, auch der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und die Kommunen als Aufgabenträger des Öffentlichen Nahverkehrs bekamen ihr Fett weg: Scheytt: „Ein Nahverkehrskonzept für die ganze Region, das vermisse ich.“