Die beiden Verdi-Bezirke Essen und Mülheim-Oberhausen fusionieren zum 1. Januar 2018. Doch der Start für den gemeinsamen Bezirk Ruhr-West, wie dieser dann heißt, könnte schlechter nicht sein. Beide Bezirke konnten sich bis zuletzt nicht auf eine gemeinsame Geschäftsführung einigen. Damit ist die Landesleitung von Verdi nun offenbar gezwungen, eine Geschäftsführung kommissarisch einzusetzen, um die Geschäfte am Laufen zu halten.

Die beiden Verdi-Bezirke Essen und Mülheim-Oberhausen fusionieren zum 1. Januar 2018. Doch der Start für den gemeinsamen Bezirk Ruhr-West, wie dieser dann heißt, könnte schlechter nicht sein. Beide Bezirke konnten sich bis zuletzt nicht auf eine gemeinsame Geschäftsführung einigen. Damit ist die Landesleitung von Verdi nun offenbar gezwungen, eine Geschäftsführung kommissarisch einzusetzen, um die Geschäfte am Laufen zu halten.

Nach Informationen dieser Zeitung soll weiterhin Henrike Eickholt die Interimsführung übernehmen. Das geht aus einem internen Schreiben hervor. Damit aber würde die Landesleitung die Personalie gegen den mehrheitlichen Willen des Bezirksvorstandes Essen durchdrücken. Ein eher außergewöhnlicher Vorgang. Weder die Verdi-Spitze Essen noch Eickholt wollten am Dienstag die Vorgänge kommentieren.

Donnerstag entscheidende Sitzung

Eickholt ist derzeit Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Mülheim-Oberhausen. In einer geheimen Abstimmung im September hatten die Essener mit deutlicher Mehrheit gegen Eickholt als Geschäftsführerin des neuen Bezirks votiert. Am morgigen Donnerstag soll es ein letztes Gespräch mit der Landesleitung und dem Essener Bezirksvorstand geben. Danach soll eine Entscheidung verkündet werden.

Eine gütliche Einigung in letzter Minute scheint jedoch nicht in Sicht. Die Essener Verdi-Spitze hatte bereits in den Gesprächen zuvor immer wieder betont, dass sie an den Beschluss im September gebunden sei. Eine Alternative wäre zumindest gewesen, wenn Verdi NRW für die Geschäftsführer-Stelle einen „unbelasteten“ Kandidaten aus einer anderen Region vorgeschlagen hätte.

Eickholt führt den Bezirk Mülheim-Oberhausen seit 15 Jahren. Die Gewerkschafterin ist in ihrem Führungsstil nicht unumstritten. Sie sei zudem nicht die emphatischste Person, heißt es aus Essener Verdi-Kreisen. Immerhin aber hat sie mit dem Oberhausener Bezirksvorstandsvorsitzenden Dieter Schäfer einen einflussreichen Unterstützer.

Die Position des deutlich größeren Essener Bezirkes war dagegen in dem Führungskampf von Beginn an schwächer. Seit dem Weggang von Geschäftsführer Lothar Grüll führte Vera Winnemund die Geschäfte in Essen für ein Jahr kommissarisch. Winnemund hatte jedoch keine Ambitionen, den fusionierten Bezirk an der Spitze zu führen. Sie soll nun zur Stellvertreterin von Eickholt ernannt werden.

Den Essenern soll vor allem negativ aufgestoßen sein, dass Eickholt schon früh ihren Führungsanspruch für den fusionierten Bezirk öffentlich kundgetan hatte. Die Frage ist nun, wie lange ihr kommissarischer Einsatz tragfähig sein wird. Im Herbst 2018 stehen Wahlen zu einem gemeinsamen Bezirksvorstand an. Spätestens dann dürfte sich entscheiden, wie viel Rückhalt ihr bleibt.