Es kommt selten vor, dass eine Verkehrsgesellschaft alle Busfahrer anweist, nur noch bis zur nächsten Haltestelle zu fahren und den Linienbetrieb einzustellen. Die Ruhrbahn hat das gleich an zwei Tagen gemacht – und begründet dies in einer Facebook-Mitteilung an ihre Kunden damit, dass Fahrgäste, Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer „akut gefährdet“ gewesen seien. Die Busse seien auf den schneeglatten Straßen nicht sicher unterwegs gewesen.
Es kommt selten vor, dass eine Verkehrsgesellschaft alle Busfahrer anweist, nur noch bis zur nächsten Haltestelle zu fahren und den Linienbetrieb einzustellen. Die Ruhrbahn hat das gleich an zwei Tagen gemacht – und begründet dies in einer Facebook-Mitteilung an ihre Kunden damit, dass Fahrgäste, Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer „akut gefährdet“ gewesen seien. Die Busse seien auf den schneeglatten Straßen nicht sicher unterwegs gewesen.
Dabei hatte die Verkehrsgesellschaft nach dem Schneechaos im Jahre 2010, wo nicht nur Busse sondern auch Bahnen nicht mehr fahren konnten, ihre Not- und Einsatzpläne mehrmals überarbeitet, um den Betrieb auch unter schwierigen Bedingungen weiter aufrecht zu erhalten.
So waren seit 2011 nur noch Busse mit Ganzjahresreifen unterwegs, die einen höheren Naturkautschukanteil haben. Obwohl nicht vorgeschrieben, wurden alle Achsen damit ausgestattet. Der Fahrbetrieb will diese Reifen sukzessive durch Alpin-Jahresreifen bis 2024 ersetzen. Gängige Praxis ist seit Jahren, die Reifen bereits bei einer Profiltiefe von vier bis fünf Millimetern auszutauschen, damit sie besser auf der Straße haften. Der Gesetzgeber verpflichtet dazu erst bei 1,6 Millimetern Profiltiefe. Trotz dieser Vorkehrungen blieben die Busse am Sonntag und Montag wegen der Schneefälle liegen. Die Ruhrbahn steht mit ihrer Entscheidung nicht alleine da. Auch der Verkehrsbetrieb Bogestra ließ in den Nachbarstädten Bochum und Gelsenkirchen keinen Bus mehr fahren. Der Einsatz von Schneeketten kommt für die Ruhrbahn nicht in Frage. „Die greifen nur auf einer geschlossenen Schneedecke“, so Sylvia Neumann.
Die Ruhrbahn konzentriert sich bei massiven Bus-Ausfällen stattdessen darauf, den Straßenbahn- und U-Bahnverkehr aufrechtzuerhalten, damit der Nahverkehr in Essen nicht völlig zusammenbricht. Deshalb werden – auch das ist eine Erfahrung aus dem strengen Winter 2010 – „Schneewachen“ eingesetzt. Bei Schneefällen fahren nachts Straßenbahn-Fahrer in leeren Zügen mehrmals das gesamte Liniennetz ab, damit die Oberleitungen nicht vereisen. Am Montag konnten nur die 105 und 109 nicht bis zur Endhaltestelle fahren, lange Verspätungen gab es auf allen Bahn-Linien.