Essen. . Heftige Schneefälle haben am Sonntag zu einem Verkehrschaos geführt. Die Ruhrbahn hat elf Buslinien vorläufig eingestellt. Bäume drohten umzukippen.
Der heftige Schneefall hat am Wochenende zu etlichen Verkehrsunfällen und einzelnen Straßensperrungen geführt. Stellenweise drohten Bäume unter der Schneelast umzukippen. Die Ruhrbahn stellte am Sonntag den Betrieb von elf Buslinien ein. Auch im S-Bahnverkehr kam es zu erheblichen Verzögerungen und Umleitungen. Auf den Autobahnen rund um Essen ging es nur schleppend voran.
Ruhrbahn stellt teilweise den Betrieb in Essen ein
Am Sonntag Mittag, gegen 12.20 Uhr spitzte sich die Wetterlage zu. Plötzliche Schneefälle sorgten innerhalb kurzer Zeit für eine fünf bis zehn Zentimeter dicke, weiße Schicht auf Straßen und Gehwegen. Die Ruhrbahn teilte mit, dass „bis auf weiteres“ der Busverkehr der Linien 124, 128-136 und 138 in beiden Fahrtrichtungen eingestellt worden ist.
Im Bahnverkehr mussten sich die Fahrgäste auf Verspätungen einrichten. Wegen einer Oberleitungsstörung in Dellwig Richtung Altenessen wurden Züge der S1 und S2 von Oberhausen Hauptbahnhof ohne Zwischenhalt in Richtung Altenessen umgeleitet.
Straßen.NRW gab um 12.20 Uhr die Warnung heraus, dass wegen des Schnees auf den Autobahnen rund um Essen mit Verzögerungen von bis zu 30 Minuten und mitunter mehr zu rechnen ist. Der Deutsche Wetterdienst warnte für Essen zudem mit Sturmböen von bis zu 60 Stundenkilometern.
Obwohl die Räum- und Streudienste seit der Nacht zum Samstag im Einsatz waren, hatten Autofahrer am Sonntag mit Schnee und Matsch auf den Straßen zu rechnen. In Kettwig war es so glatt, dass sich dort Autofahrer überlegten, ob sie Schneeketten anlegen sollten.
Betroffen war von den schwierigen Straßenverhältnissen auch das Schloss Hugenpoet in Kettwig, das seinen traditionellen Nikolausmarkt veranstaltete – und für Besucher nur schwer erreichbar war.
Viele Autofahrer haben keine Winterreifen aufgezogen
„Aus Richtung Essen kommend kann man Hugenpoet derzeit nicht anfahren“, sagte Polizeisprecher Lars Lindemann. „Es sei denn man nutzt Schleich- oder gar Feldwege.“ Das Hotel selbst wandte sich auf seiner Homepage an die Besucher und mahnte: „Hotel- und Restaurantgäste können ausschließlich über Ratingen und die Essener Straße zu uns kommen.“ Die August-Thyssen-Straße, an der das Schloss liegt, sei gesperrt. Das Schloss Hugenpoet erklärte, der Besucherzulauf sei angesichts des Wetters durchaus gut. Schließlich biete man vom Alten Bahnhof Kettwig jede Viertelstunde einen Shuttle zum Nikolausmarkt, der am Sonntag bis 20 Uhr geöffnet ist.Wer mit dem Auto den Nikolausmarkt besuchen wolle, könne über die Landsberger Straße zum Eingang Schlosspark gelangen. Ein Hugenpoet-Mitarbeiter betonte aber: „Winterreifen sind schon nötig.“
Genau die hatten offenbar einige Autofahrer noch nicht aufgezogen, die sich am Wochenende trotzdem auf die Straßen der Stadt begaben und ins Schlittern gerieten. „Obwohl es Dezember ist, kommt der Winter für viele Autofahrer offensichtlich doch überraschend“, so Polizeisprecher Lindemann. Von Freitag, 22 Uhr, bis Sonntagmittag habe es in Essen und Mülheim rund 40 glätte-bedingte Unfälle gegeben.