„Mordlust“ unterstellt die Anklage dem 21-jährigen Essener, der am 7. Juni brutal auf eine Rentnerin eingestochen haben soll. Sie überlebte, leidet aber an den Folgen des Überfalls im Lührmannwald an der Margarethenhöhe. Zum Prozessauftakt am Freitag vor der V. Jugendkammer äußert der Angeklagte sich nicht. Er gilt als psychisch krank.
„Mordlust“ unterstellt die Anklage dem 21-jährigen Essener, der am 7. Juni brutal auf eine Rentnerin eingestochen haben soll. Sie überlebte, leidet aber an den Folgen des Überfalls im Lührmannwald an der Margarethenhöhe. Zum Prozessauftakt am Freitag vor der V. Jugendkammer äußert der Angeklagte sich nicht. Er gilt als psychisch krank.
Sein Verteidiger Michael Wolff verspricht dem Gericht aber, dass eine Aussage am nächsten Prozesstag zu erwarten ist. Früher, bei Polizei und Haftrichter, hatte der 21-Jährige die eigentliche Tat bereits gestanden. Einmal gab er als Motiv an, er habe damals „Stress zu Hause“ gehabt und deshalb töten wollen.
Ohne jede Vorwarnung hatte er laut Anklage morgens um 10.30 Uhr die arglose 78-Jährige angegriffen. Mit einem Küchenmesser, dessen Klinge 20 Zentimeter lang war, habe er ihr in den Bauch gestochen. Danach soll er gesagt haben, sie solle ihren Korb fallen lassen. Sie habe sich geweigert, er habe am Korb gerissen und ein zweites Mal zugestochen. Wieder in den Bauch.
Zusätzlich soll er der Rentnerin mit voller Wucht aufs Ohr geschlagen haben, so dass sie ins Gebüsch stürzte. „Was willst du?“, soll sie ihn gefragt haben, doch sie sei ohne Antwort geblieben. In ihrer Not schaltete sie ihr Alarmgerät an, das sie in der Tasche trug. Doch der schrille Ton machte ihn laut Anklage noch aggressiver. Zwei weitere Male soll er zugestochen haben.
Danach warf er das Alarmgerät ins Gebüsch, ließ das Messer fallen und flüchtete. Zuvor soll er gedroht haben, sie solle auf keinen Fall die Polizei einschalten: „Ich finde dich dann und schlachte dich ab.“ Unter Schmerzen rettete die Frau sich zu einer Anwohnerin.
Überfall noch nicht verarbeitet
Noch heute trage sie an den Folgen der Tat, sagt ihr Nebenklageanwalt Andreas Wieser. Körperlich, aber auch psychisch. Sie habe den Überfall noch nicht verarbeitet. Wieser: „Sie erwartet von diesem Prozess eine Antwort auf die Frage, warum das passieren konnte.“
Die Staatsanwaltschaft geht von einer schizophrenen Psychose aus und hält den 21-Jährigen für so gefährlich, dass er für nicht absehbare Zeit in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen werden soll. Schon früher soll es mit ihm oft Probleme und auch schon psychiatrische Behandlungen gegeben haben.
Erstmals will der 21-Jährige jetzt auch mit der psychiatrischen Gutachterin Maren Losch reden. Er versichert dem Gericht, dass am Dienstag, nächster Prozesstag, von ihm eine Art Geständnis kommen wird: „Ich will auf keinen Fall etwas nicht bestätigen.“