Essen. . Essener Bürgerbündnis fordert keine oder geringere Boni für Geschäftsführer städtischer Gesellschaften, die gegen Pflichten verstoßen.

Geschäftsführer städtischer Gesellschaften, die gegen gesetzliche oder vertragliche Pflichten verstoßen, sollen keine oder geringere Bonuszahlungen erhalten. Dafür spricht sich das Essener Bürgerbündnis (EBB) in einem Antrag an den Stadtrat aus.

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Jochen Backes sieht nach eigenen Worten schon im Kleinen Handlungsbedarf: So hatten 17 von 35 städtischen Tochtergesellschaften den Jahresabschluss 2016 nicht fristgerecht vorgelegt. Eine derartige Häufung von Verstößen gegen grundlegende kaufmännische Regelungen sei nicht akzeptabel. Erschwere diese doch den Einblick in mögliche finanzielle Probleme der jeweiligen Gesellschaft.

„Die öffentliche Hand sollte mit gutem Beispiel vorangehen. Ein drohender Abzug beim Bonus würde die Termintreue vermutlich deutlich erhöhen“, meint Backes. Die Bürger betrachteten die teils sehr hohen Vergütungen ohnehin mit Argwohn, so EBB-Fraktionschef Michael Schwamborn.

Der aktuell gültige „Essener Kodex für gute Unternehmensführung“ sieht Kürzungen bei Bonuszahlungen bislang nur für den Fall vor, dass zwischen der Geschäftsführung und dem Gesellschafter vereinbarte Ziele nicht eingehalten werden.