Essen-Rüttenscheid. Als die verkaufsoffenen Sonntage auf der Kippe standen, suchten die Rüttenscheider Händler nach Alternativen. Freitag öffnen sie wieder länger.

Während Handel, Verwaltung und Gewerkschaften über die verkaufsoffenen Sonntage stritten, suchte man in Rüttenscheid nach einfachen Möglichkeiten, um die Geschäfte anzukurbeln. Das Ergebnis: lange Einkaufsabende einmal im Quartal, Einkaufen bis 22 Uhr mit Aktionen, Musik und Rabatten. Am Freitag ist es wieder soweit. Dabei ist die „Rüttenscheider Winternacht“ längst keine Notlösung mehr.

„Die Einzelhändler sagen, dass die Veranstaltungen im Sommer und Herbst sehr erfolgreich waren“, erklärt Rolf Krane, Vorsitzender der IG Rüttenscheid (IGR). Die Interessengemeinschaft organisiert die Einkaufsabende gemeinsam mit den Händlern. Fast 400 Einzelhändler gibt es laut IGR im Stadtteil, davon seien nur 14 Prozent Filialisten. In den vielen inhabergeführten Geschäften kann man schnell auf Aktionen wie die „Winternacht“ reagieren. „Dort denkt man sich besondere Angebote für die Kunden aus, es herrscht gute Stimmung in den Läden und Bands spielen, zum Beispiel das Ruhr Sound Orchester auf der Rü“, sagt Krane. „Es ist ein schöner Abend, danach geht man was essen oder trinken.“

Warten auf neues Gesetz zur Sonntagsöffnung

Ob die Veranstaltungen nach ihrem Erfolg in diesem Jahr aber eine Fortsetzung im nächsten finden werden, steht noch nicht fest. Eine Novelle der Landesregierung könnte wieder zu mehr verkaufsoffenen Sonntagen führen. „Wie genau es weitergehen wird, wissen wir nicht. Aber wir gehen davon aus, dass es leichter sein wird“, sagt Krane. „Die Krux bei der Sache: Wir haben jetzt noch die alte Rechtslage, irgendwann im Laufe des Jahres bekommen wir wohl eine neue. Deshalb gibt es jetzt ein Gewirre, wenn wir das erste halbe Jahr besprechen.“ Am Mittwoch trafen sich Essener Werbegemeinschaften und Bürgervereine, Vertreter des Einzelhandelsverbands und der Marketing-Gesellschaft, um über mögliche Termine für verkaufsoffene Sonntage zu sprechen. „Damit hängen Veranstaltungen in den Stadtteilen zusammen. Und die mit frühen Terminen im Jahr wollen Sicherheiten, die Politik und Verwaltung aber nicht geben können“, erklärt Krane.

Abgesehen davon bestehe weiterhin das Risiko, dass Gerichte die Termine kippen, wenn Gewerkschaften dagegen klagen. „Damit muss man leben“, sagt der IGR-Vorsitzende.

Aber Rüttenscheid hätte ja noch seine Einkaufsabende. „Die Einzelhändler entscheiden, ob es damit weitergeht. Da können wir ja machen, was wir wollen – im Gegensatz zu den Sonntagen.“

>>> Verlosungen, Musik und Ausstellungen

Am Freitag, 1. Dezember, sind zahlreiche Geschäfte an der „Rü“ bis 22 Uhr geöffnet.

Verlosungen, Ausstellungen, Musik und Rabattaktionen sind geplant. Informationen auf www.ruettenscheid.de .

Der nächste verkaufsoffene Sonntag in Rüttenscheid ist am 17. Dezember.