Haarzopf. . Seit 1962 war die Kapelle Sankt Maria Königin Teil von Essen-Haarzopf, bis das 2012 geschlossene katholische Gotteshaus im Januar 2017 abgerissen wurde. Die Essener Stadtarchäologie begleitete die Erdarbeiten auf diesem Gelände, denn die Kirche stand auf uraltem Grund, an den heute beispielsweise noch der Straßenname Fängershof erinnert – und förderte dabei Interessantes zu Tage.
Seit 1962 war die Kapelle Sankt Maria Königin Teil von Essen-Haarzopf, bis das 2012 geschlossene katholische Gotteshaus im Januar 2017 abgerissen wurde. Die Essener Stadtarchäologie begleitete die Erdarbeiten auf diesem Gelände, denn die Kirche stand auf uraltem Grund, an den heute beispielsweise noch der Straßenname Fängershof erinnert – und förderte dabei Interessantes zu Tage.
Bereits 1611 wurde in Haarzopf ein Hof Schmitten urkundlich erwähnt und kurz darauf, im Jahre 1617, wurde in einem Heberegister der Herrschaft Styrum ein guet in der Schmitten beurkundet. Auf dem Gelände verrichteten demnach Schmiede ihre Arbeit. Der zuletzt als „Fängershof“ bekannte Hof war ursprünglich aus einem 1710 errichteten Leibzuchtgebäude neben der Schmiede und ihren Gebäuden entstanden.
Älteste Bodenscherbe Haarzopfs
Bei den Erdarbeiten Anfang des Jahres konnten Überreste alter Hofgebäude und der Schmiede gefunden werden. „Besonders bemerkenswert ist der älteste Fund der Untersuchung: eine Bodenscherbe, die etwa in das 11. bis 12. Jahrhundert datiert werden kann. Diese Scherbe ist das bisher älteste mittelalterliche Objekt in Haarzopf“, erklärt Stadtarchäologe Dr. Detlef Hopp.
Die den Historikern bekannten Anfänge Haarzopfs reichen bisher in das 13. Jahrhundert zurück: 1215 wurde Haarzopf – damals noch ,Hartzappe’ genannt – von den Grafen von Berg mit dem Birkmannshof und dem Eichholzhof dem Kloster Werden geschenkt. „Beide Höfe müssen demnach schon zuvor, wahrscheinlich zumindest im 12. Jahrhundert, existiert haben“, sagt Hopp. „1360 wird erstmals das auf Haarzopfer Gebiet liegende Haus Stein erwähnt, das um 1550 zu einer Wasserburg ausgebaut wurde.“
Die Funde der Untersuchungen werden im Januar 2018 in der Ausstellung „Stadtarchäologie 2017“ gezeigt.