Stadtwald. . Es lebe die Eigeninitiative. Für die Stadt war die Herrichtung des 350 Jahre alten und mächtig verwitterten Hagelkreuzes mitsamt seiner beschädigten Denkmaltafel an der Ecke Waldsaum und Hagelkreuz in Stadtwald aus Kostengründen letztlich kein Thema, also nahmen die Mitglieder der Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald und zahlreiche Anwohner die Angelegenheit irgendwann selbst in die Hand. Und siehe da: Mittlerweile ist alles wieder „wie neu“.
Es lebe die Eigeninitiative. Für die Stadt war die Herrichtung des 350 Jahre alten und mächtig verwitterten Hagelkreuzes mitsamt seiner beschädigten Denkmaltafel an der Ecke Waldsaum und Hagelkreuz in Stadtwald aus Kostengründen letztlich kein Thema, also nahmen die Mitglieder der Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald und zahlreiche Anwohner die Angelegenheit irgendwann selbst in die Hand. Und siehe da: Mittlerweile ist alles wieder „wie neu“.
Bereits vor Monaten hatte Prof. Reinhard Schulz unter seinen Nachbarn in der angrenzenden Eyhof-Siedlung eine Spendenaktion angeleiert. Während sich die Bürgerschaft auf der einen Seite um die Gestaltung und Montage einer neuen Aluminium-Tafel sowie die notwendige Zustimmung durch die Denkmalbehörde kümmerte, sammelte Schulz Geld ein. 26 Anwohner waren seinerzeit seinem Aufruf gefolgt, unterm Strich kamen etwa 800 Euro zusammen.
Mit weniger als der Hälfte des Geldes konnte bereits im Frühjahr eine neue Tafel gefertigt und angebracht werden, mittlerweile ist auch das Steinkreuz komplett aufgearbeitet worden. Und das Umfeld wurde mit Pflanzen ebenfalls neu gestaltet.
Die Restarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen, der Steinmetz und Künstler Thorsten Stegmann hat die bröckelnden Fugen und die verblasste Schrift am Kreuz saniert. Nun sind folgende Worte wieder zu lesen: „Qui Passus Est Pro Nobis Misereatur Nostri“, was in etwa bedeutet: „Der für uns gelitten hat, möge sich unser erbarmen“.
„Thorsten Stegmann hat für seine Arbeit am Ende nichts berechnet“, freute sich Johannes Stoll, der Vorsitzende der Bürgerschaft, bei einer kleinen Feierstunde. Vor Ort war auch Altoberbürgermeister Reinhard Paß, der die Sanierung ebenfalls tatkräftig unterstützt hatte. Stoll: „Wir begrüßen Aktionen, die aus der Bevölkerung kommen. Vor allem, wenn sie den gemeinschaftlichen Interessen dienen.“
Die Station zählt neben mehr als 20 anderen nun zum kultur- und industriegeschichtlichen Denkmalpfad Rellinghausen. Zu Recht, denn bereits im Mittelalter führte die jährliche Bittprozession der Stiftsdamen zum Hagelkreuz. Danach ging’s übers Walpurgistal zum Krausen Bäumchen, von dort bis nach Steele und wieder zurück zur Stiftskirche St. Lambertus. „Ein Brauch, den es wohl bis 1842 gegeben hat“, vermutet Johannes Stoll.
Bis etwa Mitte der 1960er Jahre hielt sich dem Vernehmen nach zudem die Tradition, stets am Freitag nach Pfingsten und im Rahmen einer kleinen Prozession am Kreuz um den Schutz vor Hagel zu bitten, was dem Kreuz letztlich auch seinen Namen einbrachte.
Beim Bau der Eyhof-Siedlung wurde das 1667 vom Rellinghauser Pastor Heiselmann gestiftete Kreuz in die Pläne integriert und 1920 schließlich zum Namensgeber der angrenzenden Straße.