Als erste Klinik im Ruhrgebiet hat das Elisabeth-Krankenhaus vor 25 Jahren die Elektrophysiologie, eine spezielle Behandlungsmethode für Rhythmusstörungen am Herzen, eingeführt. Aus diesem Anlass lädt die Kardiologie am 17. November zu einem großen Symposium auf Zollverein. Mit Experten diskutiert sie nicht nur den aktuellen Stand der Entwicklung, sondern wirft auch einen Blick zurück.

Als erste Klinik im Ruhrgebiet hat das Elisabeth-Krankenhaus vor 25 Jahren die Elektrophysiologie, eine spezielle Behandlungsmethode für Rhythmusstörungen am Herzen, eingeführt. Aus diesem Anlass lädt die Kardiologie am 17. November zu einem großen Symposium auf Zollverein. Mit Experten diskutiert sie nicht nur den aktuellen Stand der Entwicklung, sondern wirft auch einen Blick zurück.

Wie lebensrettend die Elektrophysiologie sein kann, hat die 19-jährige Anna E. erfahren: Immer wieder schlug ihr Herz ohne ersichtlichen Grund zu schnell. Die Attacken kamen aus heiterem Himmel und versetzten die Studentin in Panik. Bis zu 180 Schläge die Minute zählte sie. Erst ein Besuch in der Kardiologie brachte die Erklärung: Die junge Essenerin litt unter dem Wolff-Parkinson-White-Syndrom, einer angeborenen Herzrhythmusstörung.

„Der Arzt hat mir erklärt, dass ich ein paar Nervenfasern an der falschen Stelle habe, die mittels Elektrophysiologie durchtrennt werden müssen“, erzählt Anna E.. Sie unterzog sich diesem Eingriff, der mittels eines speziellen Herzkatheders geschieht, und gilt seitdem als geheilt.

Einen Meilenstein in der Medizin nennt Kardiologe Bernhard Grosch diese Methode. „Früher hätte man diese junge Frau nur medikamentös behandeln können. Mit den entsprechenden Nebenwirkungen“, sagt er. Der heute 66-Jährige hat als junger Oberarzt im Elisabeth-Krankenhaus die Einführung der Elektrophysiologie erlebt. Damals wie heute habe die Kardiologie des katholischen Krankenhauses eine Vorreiterrolle inne gehabt. „Wir waren 1992 die erste Klinik im Ruhrgebiet, die diese Behandlungsmethode praktiziert hat“, so Bernhard Grosch.

Mittlerweile führt das sechsköpfige Team um den kardiologischen Leiter, Professor Heinrich Wienecke, jährlich 650 elektrophysiologische Ablationen, so der Fachbegriff, durch. „Diese Behandlungsmethode hat übrigens ein deutscher Ingenieur entwickelt“, erzählt Professor Wieneke. Der 51-Jährige gilt als einer der führenden Spezialisten für Elektrophysiologie und ist immer wieder begeistert über die rasante Entwicklung der medizinischen Technik. So kann man mittlerweile mit dem Katheder die Herzkammern abtasten, und ein Sensor übermittelt dabei ein dreidimensionales Bild des Organs. „Das ist einfach phantastisch.“