Essen. . Das Rathaus strickt an einem Masterplan für nachhaltige Mobilität, um die Luftbelastung zu verringern. Autobahndeckel für A40 wieder im Gespräch.

  • Die Stadt Essen arbeitet an einem Masterplan zur nachhaltigen Mobilität für Essen
  • So sollen neue Fördergelder des Bundes nach Essen geholt werden
  • Im Gespräch sind ein Deckel für die A40 und automatisiert fahrende U-Bahnen

Der immer wieder von Seiten der Politik geforderte Autobahndeckel für die A40 zwischen den Anschlussstellen Frohnhausen und Holsterhausen ist wieder auf die Tagesordnung platziert worden.

Die Stadt will dieses ehrgeizige Millionen-Projekt im Masterplan zur nachhaltigen Mobilität für Essen aufnehmen – und hofft auf zusätzliche Gelder aus dem Fördertopf, den Berlin und die Automobilindustrie beim Diesel-Gipfel vereinbart hatten.

Eine Milliarde Euro werden dafür bundesweit bereit gestellt. Dieses Geld wird ausschließlich nur an „berechtigte Kommunen“ verteilt, heißt es im Bericht an den Umweltausschuss. Und dazu zähle Essen, weil hier „dauerhaft Emissionsüberschreitungen“ von atemwegbelastenden Stickoxiden eintreten.

Spezieller Masterplan für die Stadt

Umweltdezernentin Simone Raskob hatte bereits im September angekündigt, möglichst schnell einen speziellen Masterplan für die Stadt Essen aufzustellen, um an Fördergelder heran zu kommen. Das setzt ein ganzes Paket an Projekten voraus, die kurz-, mittel- oder langfristig zu einer „emissionsarmen Mobilität“ führen.

Die erste Hürde ist genommen. Rainer Wienke, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehr, hat fristgerecht eine „Projektskizze“ erstellt und darin in groben Zügen erörtert, was zusätzlich gemacht werden könnte, damit in Essen die Luft wieder besser wird.

Verringerung der Luftschadstoffe

Ein wesentlicher Punkt dabei ist die Verringerung der Luftschadstoffe an hoch belasteten und stark frequentierten Strecken. Hier kommt die A40 wieder ins Spiel. In der Projektskizze wird für die Abdeckelung der A40 zwischen den Anschlussstellen Frohnhausen und Holsterhausen geworben, um die Anwohner nicht nur vor Lärm, sondern auch vor zu hohen Stickoxid-Emissionen zu schützen.

Der sechsspurige Ausbau würde zudem dazu führen, dass der Verkehr flüssiger werde. Die U-Bahntrasse müsse dann aus der Troglage an die Oberfläche verlagert werden.

Lückenschluss der A52

Vorgeschlagen wird allerdings auch der umstrittene Lückenschluss der A52 vom Kreuz Essen-Nord bis Anschluss Essen-Ost auf gesamter Länge in Tunnellage. Eine solches Vorhaben lehnen Essener Umweltinitiativen strikt ab.

Einen besonderen Fokus will das Rathaus auf Durchgangstrassen in besonders engen Straßenschluchten werfen. Dort sind erfahrungsgemäß die Abgas-Konzentrationen am höchsten. Hier sollen neue Pläne aufgestellt werden, um Durchgangsverkehre in „einen besser durchlüfteten Straßenabschnitt“ zu führen.

Fokus auf enge Straßenschluchten

Konkrete Beispiele werden noch nicht genannt. Die Stadt will dafür künftig auch Verkehrsinfotafeln nutzen und damit Streckenempfehlungen geben.

Zum Schluss greift Wienke ein Zukunftsthema auf: das automatisierte Fahren. Das werde das Mobilitätsverhalten „grundlegend verändern“, ist er überzeugt. Er setzt auf Kapazitätssteigerung und damit auf weniger Engpässe im Verkehr.

U-Bahnen sollen automatisiert fahren

Als erstes Projekt in Essen sollen Straßenbahnen und U-Bahnen mit der erforderlichen Technologie ausgestattet werden. Mit der neuen Zugsicherung würden die Bahnen automatisch gesteuert. Dieses System soll erstmal nur im U-Bahn-Tunnel angewendet werden, um dort einen kürzeren Takt zu ermöglichen.