Wo man hinschaut, Sondierungsgespräche. Die einen verhandeln über Jamaika, Kabarettistin Gerburg Jahnke verhandelt Beziehungen. Bilateral, katastrophal, bisweilen auch postkoital. Das tut sie zum besonderen Vergnügen ihrer Fans auch gern auf großer Bühne und mit Künstlerinnen, die im deutschen Kabarett-Programm längst nicht mehr ihre Quotenfrau stehen müssen – aber für einen Abend auch gerne mal unter sich sind.
Wo man hinschaut, Sondierungsgespräche. Die einen verhandeln über Jamaika, Kabarettistin Gerburg Jahnke verhandelt Beziehungen. Bilateral, katastrophal, bisweilen auch postkoital. Das tut sie zum besonderen Vergnügen ihrer Fans auch gern auf großer Bühne und mit Künstlerinnen, die im deutschen Kabarett-Programm längst nicht mehr ihre Quotenfrau stehen müssen – aber für einen Abend auch gerne mal unter sich sind.
„Frau Jahnke hat eingeladen“ heißt das erfolgreiche Format, das seit zehn Jahren Kolleginnen aus Kabarett, Comedy und Entertainment zum Mädelsabend zusammenführt.
In der restlos ausverkauften Lichtburg wurde daraus nun ein Abend für Damen-Psychosen, Altweiber-Traumata und allergische Herrenwitz-Reaktionen aller Art: „Ich hatte ganz schlimm Feminismus!“, seufzt Frau Jahnke, um dem Leiden dann doch ganz schnell die lange Nase zu drehen und dem johlenden Publikum auszumalen, wie man der ausbleibenden Aufmerksamkeit der irgendwann nicht mehr pfeifenden Wüstlinge am besten begegnet: Stock schnappen, auf die Parkbank setzen und die Kerle mit unzüchtigen Angeboten geifernd in die Flucht schlagen!
Rotwein trinken und Kerle sitten
Männer erschrecken im Park – nur ein vergnüglicher Zeitvertreib, den sich die Frau Jahnke neben Rotwein trinken und dem Eröffnen einer Männertagesstätte für die Zukunft vorgenommen hat.
Rückendeckung bekam sie bei ihren Projekten von Autorin Sarah Bosetti, der Kölner Kabarettistin Dagmar Schönleber, die nicht nur der neuen deutschen Weichspül-Welle revolverheldinnenhaft Paroli bietet, und dem Duo Suchtpotenzial. Ein Liedermacher-Doppel, das dem bitter beklagten Zustand, auf deutschen Bühnen werde zu selten Penis gesagt, wortstark entgegen tritt und stimmgewaltig belegt, dass „Alko-Pop“ am schönsten klingt, wenn man ihn nicht lila färbt, sondern richtig schön blau.