Essen. . Brenntag zieht in zwei Wochen von Mülheim nach Rüttenscheid und bringt 600 Arbeitsplätze mit nach Essen. Jetzt wurde Schlüsselübergabe gefeiert.
- Der Chemikalien-Händler zieht in zwei Wochen von Mülheim nach Rüttenscheid
- Unternehmen bringt rund 600 Arbeitsplätze mit nach Essen.
- Am Donnerstag wurde die Schlüsselübergabe gefeiert
Am Donnerstag war Schlüsselübergabe und jetzt heißt es beim Chemikalien-Händler Brenntag: Umzugskartons packen. Mitte November soll der erste Schwung der knapp 600 Mitarbeiter von Mülheim nach Essen in die neue Unternehmenszentrale im Gruga-Carree ziehen.
Vorstandschef Steven Holland jedenfalls zeigte sich beim ersten offiziellen Rundgang am Donnerstag bereits begeistert von dem kammförmigen Gebäude, das mit seinen 4000 Fenstern und lichten Innenhöfen transparent nach draußen wie nach drinnen erscheint. Er werde wohl oft und gern über die Gänge gehen, kündigte Holland seinen Mitarbeitern schon mal an.
Brenntag-Chef will zwei Tage in der Woche in Essen sein
Allzu häufig müssen sie einen Besuch des Chefs dann aber wohl doch nicht „befürchten“. Brenntag ist international aufgestellt und Holland oft in der ganzen Welt unterwegs. Deshalb arbeitet der Brite auch viel von seiner Heimat London aus, wo er die Nähe des Internationalen Drehkreuzes Heathrow zu schätzen weiß. „Aber zwei Tage in der Woche will ich in Essen sein“, betonte Holland.
Mit Brenntag gewinnt die Konzernstadt Essen einen weiteren prominenten Namen: Der Chemikalienhändler ist im M-Dax gelistet und gehört somit zu den Börsenschwergewichten in Deutschland. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 10,5 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern lag bei 535 Millionen Euro.
Vermieterfamilie Kröger begrüßt neuen Mieter
Zwar wird der Brenntag-Umzug aus der Nachbarstadt Essen wohl kaum mehr neue Einwohner bringen, der Wirtschaftsstandort aber darf sich über 600 neue Arbeitsplätze freuen und der Kämmerer hoffentlich auch über einen neuen Gewerbesteuerzahler.
Mit warmen Worten wurde Brenntag am Donnerstag auch von seinen Vermietern begrüßt. „Mögen Sie sich stets wohl und geborgen fühlen und erfolgreiche Geschäfte zum Erhalt der Arbeitsplätze machen“, sagte Franz-Josef Kröger. Das Gebäude an der Messeallee 11 gehört dem Family-Office von Kröger und seiner Frau Ute Kröger-Rück. Die Essener Unternehmerfamilie hatte sich 2014 von ihren Möbelhäusern in Essen und Oberhausen getrennt, ist aber weiter groß im Immobiliengeschäft aktiv. Die Brenntag-Zentrale kauften sie Mitte des Jahres vom Bauunternehmen Hochtief. „Es waren harte aber faire Verhandlungen“, erinnert sich Kröger, der zum Zuge kam, weil sich Hochtief mit einer ebenfalls interessierten Fondsgesellschaft nicht einigen konnte.
Den Krögers gehört in Essen darüber hinaus der Kröger-Büropark am Berthold-Beitz-Boulevard mit Hauptmietern wie Postcon, Opta data und dem ADAC. Auch das Kröger-Möbelhaus an der B224 gehört weiter zu Krögers Immobilienportfolio wie auch Büroimmobilien außerhalb von Essen. Wenn es nach den Krögers geht, wird Brenntag auch nicht die letzte Immobilie sein, die sie in ihrer Heimatstadt erwerben.