Burgaltendorf. . Sie gehört mit Sicherheit zu den engsten Nadelöhren im ganzen Ruhrgebiet, aber als Kurzverbindung zwischen Essen und Bochum stößt sie auf ein breites Interesse: Seit Anfang dieser Woche ist die Schwimmbrücke zwischen Essen-Burgaltendorf/Hattingen und Bochum-Dahlhausen nach über eineinhalb Jahren der Sperrung für Pkw wieder geöffnet. Sechs Wochen lang muss sich der Testbetrieb bewähren, dann wird über die Zukunft entschieden.

Sie gehört mit Sicherheit zu den engsten Nadelöhren im ganzen Ruhrgebiet, aber als Kurzverbindung zwischen Essen und Bochum stößt sie auf ein breites Interesse: Seit Anfang dieser Woche ist die Schwimmbrücke zwischen Essen-Burgaltendorf/Hattingen und Bochum-Dahlhausen nach über eineinhalb Jahren der Sperrung für Pkw wieder geöffnet. Sechs Wochen lang muss sich der Testbetrieb bewähren, dann wird über die Zukunft entschieden.

Wie eine vergleichsweise kleine Brücke über einen eher schmalen Fluss zwischen Stadtteilen, die – pardon – in den Außenrändern ihrer Städte liegen und nicht gerade Dreh- und Angelpunkte des urbanen Lebens sind, zum Sinnbild für die Schwierigkeiten im Zusammenwachsen in der Metropole Ruhr werden konnte, das erschließt sich Außenstehenden nicht auf den ersten Blick. Schon seit über einem Jahr müssen Pendler zwischen Essen und Bochum rund zehn Kilometer Umweg über Hattingen in Kauf nehmen.

Es ist aber auch kompliziert am Drei-Städte-Eck an der Ruhr. Von der Essener Seite aus nähern sich die Fahrer über den Stadtteil Burgaltendorf, fahren ein Stückchen über Hattinger Gebiet, queren die Pontonbrücke, und fahren in Bochum wieder an Land. Zuständig sind die Stadt Bochum als Betreiber und der Ennepe-Ruhr-Kreis als Eigentümer. Essen gehört sicherlich zu den großen Nutznießern und Hattingen ist irgendwie dabei. Die Bürger wollen ihre Brücke, Verkehrszählungen ergaben tägliche Fahrzeugbewegungen zwischen 3500 und 4500 Autos. Wer soll also nun die Zeche zahlen?

Hierüber diskutieren seit Jahren die Kreis- und Kommunenvertreter und die Politiker. Schon 2011 haben die Verantwortlichen sicherheitshalber das Bauwerk für schwere Fahrzeuge gesperrt. Und nachdem niemand einen Neubau zahlen wollte. musste der Überweg nun für die restliche Lebenszeit von 20 Jahren fit gemacht werden. „Seit Frühjahr 2017 sind sich alle einig“, so Christoph Matten vom Bochumer Tiefbauamt.

Doch wie kann man schwere Fahrzeuge abhalten und den Verkehr über den nur einspurig befahrbaren Überweg regeln, ohne dass es zu so haarsträubenden Ereignissen wie im Jahr 2014 kommt? Im Mai hatte sich ein Lkw-Fahrer, für die ist die Brücke eigentlich gesperrt, auf der Bochumer Seite so festgefahren, dass er schließlich die angrenzenden Gleise der S-Bahn S3 blockierte. Im November saßen gar zwei Pkw nach einem Rückstau zwischen den Bahnschranken fest, beide Male musste die Deutsche Bahn eingreifen, Züge stoppen.

Provisorische Durchfahrtsperren auf beiden Seiten für große Fahrzeuge, eine intelligente Ampelschaltung mit Wärmebildkamera, die erst Grün für die eine Seite zulässt, wenn die andere mitsamt Brücke frei ist und eine Einbahnstraßenregelung auf der Bochumer Lewackerstraße in Richtung Dahlhausen sollen Ordnung schaffen.

Gutachter begleitet Testphase

„Wir werden die Probephase nun von einem Gutachter begleiten und auswerten lassen. Bewährt sich dies, werden wir frühestens im kommenden Frühjahr eine endgültige Lösung bauen“, berichtet Matten.

Diese wird wohl kostspielig. Angedacht ist auch noch Höhenbegrenzung, die allein mit 350 000 Euro zu Buche schlägt. Die Kommunen, bzw. der Kreis, so berichtet Matten, würden sich „angemessen beteiligen“. Dann wird man sehen, wie Ernst es den Beteiligten mit der interkommunalen Zusammenarbeit ist.