Essen. . Versuchte Tötung in der U-Bahn-Station Bamlerstraße: Ein 47 Jahre alter Mann hat am Sonntag eine Frau nach einem Streit ins Gleisbett gestoßen.
- Ein 47 Jahre alter Mann stieß eine Essenerin (58) ins Gleisbett an der U-Bahnstation Bamlerstraße und flüchtete
- Polizei hat den Mann gefasst, Ermittlungsrichterhat Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen
- Durch die präzise Zeugenbeschreibung konnte der Angreifer im Umfeld des U-Bahnhofs geschnappt werden
Ein Streit auf Bahnsteig 2 der U-Bahnstation Bamlerstraße (Berthold-Beitz-Boulevard) in Essen ist Sonntagnachmittag auf dramatische Weise eskaliert. Ein 47 Jahre alter Mann stieß eine Essenerin (58) ins Gleisbett und flüchtete. Die Frau verlor durch den harten Aufschlag das Bewusstsein, konnte aber durch das beherzte Eingreifen eines 35-Jährigen rasch in Sicherheit gebracht. Der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Essen hat Montagnachmittag Haftbefehl gegen den Angreifer erlassen wegen versuchten Totschlags.
Essener Polizei wertet Videomaterial aus
Das belastende Videomaterial hat die Ruhrbahn (früher Evag) der Polizei zur weiteren Auswertung überlassen, so eine Sprecherin. Die Polizei bestätigt, dass mehrere Zeugen gegen 14.50 Uhr den Notruf – verletzte Person auf den Gleisen – absetzten.
Der 35-jährige Lebensretter schilderte den zuerst eintreffenden Polizeibeamten den Sachverhalt. Danach sei es zum Streit gekommen, weil sich die auf den Zug wartende Essenerin darüber ärgerte, dass der 47-Jährige sich ihr näherte und mehrfach auf den Boden spuckte.
Polizei konnte Angreifer dank Zeugenbeschreibung schnappen
Die Frau stellte den Mann zur Rede, doch dieser reagierte uneinsichtig. Es sei zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen, dann habe sich der Mann der Frau genähert und sich bedrohlich vor ihr aufgebaut. Als sich diese mit ihrem Regenschirm wehrte, ergriff der 47-Jährige sie und stieß sie ins tief liegende Gleisbett aus Steinen und Schienen. Nach Polizeiangaben verlor die verletzte Frau das Bewusstsein, doch der Angreifer flüchtete auf den Berthold-Beitz-Boulevard.
Der 35-jährige Retter sowie andere Personen auf dem Bahnsteig hätten „augenblicklich“ reagiert und die Frau aus dem Gefahrenbereich geholt. Durch die präzise Zeugenbeschreibung konnte der Angreifer im Umfeld des U-Bahnhofs geschnappt werden. Die Polizei lobt die Lebensretter: „Sie setzten sich einer nicht unerheblichen Gefahr aus.“