Eigentlich wollte Fiona Neumann Biologie auf Lehramt für die weiterführende Schule studieren, doch es kommt anders als geplant. Schuld daran ist der Bundesfreiwilligendienst (Bufdi): Als die 19-Jährige im vergangenen Jahr zum Wintersemester keinen Studienplatz bekommt, überlegt sie, wie sie Wartezeit überbrücken könnte. Im Internet wird Fiona Neumann auf den Bundesfreiwilligendienst aufmerksam und auf einige Stellen, die das Essener Jugendamt anbietet. Sie entscheidet sich für einen Einsatz bei den Sozialen Diensten in Borbeck.
Eigentlich wollte Fiona Neumann Biologie auf Lehramt für die weiterführende Schule studieren, doch es kommt anders als geplant. Schuld daran ist der Bundesfreiwilligendienst (Bufdi): Als die 19-Jährige im vergangenen Jahr zum Wintersemester keinen Studienplatz bekommt, überlegt sie, wie sie Wartezeit überbrücken könnte. Im Internet wird Fiona Neumann auf den Bundesfreiwilligendienst aufmerksam und auf einige Stellen, die das Essener Jugendamt anbietet. Sie entscheidet sich für einen Einsatz bei den Sozialen Diensten in Borbeck.
Seit Oktober 2016 bringt die junge Frau morgens Kinder in die Kita, deren Eltern das aus verschiedenen Gründen nicht selber schaffen. Anschließend besucht sie Senioren, erledigt Einkäufe, begleitet sie zum Friedhof und bleibt noch auf einen Plausch. Zusätzlich betreut Fiona Neumann mehrmals wöchentlich Kinder im Rahmen einer Hausaufgabenbetreuung oder Flüchtlingskinder, damit deren Eltern an einem Sprachkurs teilnehmen können.
Die Vielseitigkeit ihrer Aufgaben findet die 19-Jährige ausgesprochen befriedigend. „Es kommt einfach emotional viel zurück“, sagt sie und ihre Augen strahlen, wenn sie von dem vierjährigen Paul erzählt, den sie täglich in die Kita bringt. Was für sie eine besondere Herausforderung war? Die Verhandlungen mit einem Stromanbieter, der kurz davor war, einer Flüchtlingsfamilie den Strom abzudrehen: „Da musste ich mich richtig einarbeiten, um die Rechnung überhaupt zu verstehen“, sagt sie heute. Die Familie mit ihren Sprachschwierigkeiten habe keine Chance gehabt das alleine zu klären. „Am Ende konnte mit allen eine Lösung gefunden werden“, sagt Neumann und klingt ein wenig stolz.
Und welche Tipps gibt sie künftigen „Bufdis“ auf den Weg? „Offen und neugierig zu sein, sich auf Menschen einzulassen und mit keiner Frage hinter dem Berg zu halten.“ Ihr persönlicher Gewinn? „Kein Wunder, dass Sie so streng sind, Sie wollen ja Lehrerin werden“, habe ein Achtjähriger aus der Aufgabenbetreuung zu ihr gesagt. „Stimmt!“, findet Neumann. Ihre Pläne hat sie inzwischen ein wenig geändert: Obwohl sie den Studienplatz Biologie für die weiterführende Schule bekommen hatte, will sie nun Grundschullehrerin werden, „weil man in der Arbeit mit den Kleinen so viel erreichen kann und das macht einfach Spaß.“ Das Studium hat sie nahtlos nach dem Bufdi-Jahr begonnen.