Essen. . Über 300 internationale Künstler präsentieren Ende Oktober auf Zollverein ihre Werke. Die Messe C.A.R. versteht sich als Sprungbrett für Talente.

Mit vielen Superlativen preisen die Verantwortlichen der C.A.R. (Abkürzung für Contemporary Art Ruhr) ihre Kunstmesse an, die vom 28. bis zum 29. Oktober (12 bis 20 und 11 bis 19 Uhr) zum mittlerweile elften Mal auf Zollverein stattfindet: Über 300 Künstler und Galerien aus der ganzen Welt sind dabei, darunter Galeristen aus Warschau, Tel Aviv, der Schweiz und Leipzig.

„Diese Internationalität spricht für unsere Qualität“, sagt Veranstalter Thomas Volkmann, der mit seiner Kunstmesse auch in Korea, Polen, Frankreich und den USA unterwegs ist und in den vergangenen Jahren entsprechend viele Kontakte geknüpft hat.

Messe versteht sich als Sprungbrett für Talente

Die Qualität zeigt sich laut Volkmann nicht nur anhand der Liste der Aussteller, die auf dem Weltkulturerbe in insgesamt vier Hallen und im Sanaa-Gebäude zeitgenössische Kunst aller Disziplinen präsentieren. „Wir verstehen uns auch als Sprungbrett für junge Talente, die bei uns die Möglichkeit haben, ihre Arbeiten kostenlos einem größeren Publikum zu zeigen.“

Ein gewünschter Nebeneffekt sei auch, dass die jungen Künstler, von denen einige von der Folkwang Uni kommen, so einen leichteren Kontakt zu renommierten Galerien bekommen.

C.A.R. möchte unterschiedliche Besucher anlocken

Ein Zugang ohne Hemmschwellen soll möglichst viele und unterschiedliche Besucher in die Hallen locken: Offene Stände sorgen für leichtere Kommunikation, für Interessierte gibt es spezielle Führungen über die Messe. „Wir möchten nicht elitär ‘rüberkommen, sondern richten uns an Kunstkenner wie an Kunstinteressierte und -unerfahrene.“

Die ausgestellte Kunst soll natürlich nicht nur betrachtet, sondern auch gekauft werden. Auch wenn Volkmann das Kommerzielle nicht in den Vordergrund stellt. „Wir sind aber bezahlbar“, sagt er, „bei uns gibt es die Kunst zwischen 90 und 5000 Euro.“

Sonderausstellung mit Werken von Horst Kordes

Inzwischen wissen die Künstler und Galerien um das Potential der Messe und bewerben sich um eine Teilnahme. Andere werden vom C.A.R. Team quasi „gefunden“.

Wie Horst Kordes: Der Künstler, 1958 in Österreich geboren, ist Autodidakt, seine künstlerische Arbeit prägte in jungen Jahren Friedensreich Hundertwasser. Seine Werke sind übersprudelnd von Farben und Gefühlen und zeigen eine fantastische Welt. Ihm widmet C.A.R. eine große Sonderausstellung in Halle 6. „Ich bin total begeistert von Zollverein“, sagt Kordes und betont, wie besonders das Flair des Welterbes sei.

Zollverein bereits seit den 90er Jahren Ausstellungsort

Das hört Jolanta Nölle von der Stiftung Zollverein gerne. „Ohne die Künstler wären wir kein Weltkulturerbe“, sagt sie und erinnert daran, dass so renommierte Künstler wie Markus Lüpertz und Jörg Immendorff bereits Ende der 1990er Jahre Zollverein für sich als Ausstellungsort entdeckten. „Inzwischen sind wir deutschlandweit das einzige Welterbe, das neuen Ideen, Kunst und Kultur so eine Plattform bietet.“