Alle die großen Tanzmeister und Choreografen der langen, 90 Jahre währenden Zeit des international bekannten Folkwang-Tanzes wurden bei dem dreitägigen Symposium „Folkwang Tanz“ gebührend gefeiert und besprochen, sei es in Vorträgen, Filmbeiträgen, Performances, Lectures, Gesprächsrunden oder Lesungen. Kurzum: Folkwang ist sich heute seiner außerordentlichen Bedeutung als Wiege des modernen Ausdruckstanzes und zukunftsorientierte Tanz-Institution bestens bewusst und weiß sich ausgiebig zu feiern. Höhepunkt war der Tanzabend in der Neuen Aula in Werden.

Alle die großen Tanzmeister und Choreografen der langen, 90 Jahre währenden Zeit des international bekannten Folkwang-Tanzes wurden bei dem dreitägigen Symposium „Folkwang Tanz“ gebührend gefeiert und besprochen, sei es in Vorträgen, Filmbeiträgen, Performances, Lectures, Gesprächsrunden oder Lesungen. Kurzum: Folkwang ist sich heute seiner außerordentlichen Bedeutung als Wiege des modernen Ausdruckstanzes und zukunftsorientierte Tanz-Institution bestens bewusst und weiß sich ausgiebig zu feiern. Höhepunkt war der Tanzabend in der Neuen Aula in Werden.

Zwölf Choreografien kamen in gedrängter Folge zur Aufführung. Zu sehen waren Werkausschnitte der Heroen der Generation nach den Gründern der Tanzabteilung Kurt Jooss und Sigurd Leeder, die der weltberühmten Pina Bausch und des verehrten, nach ganzheitlicher Harmonie strebenden Jean Cébron. Unnachahmlich zu Herzen gehend dabei ein von Lutz Förster dargestellter Tanz aus dem Bausch-Stück „Für die Kinder von gestern, heute und morgen“, wo er seine großen Hände über den Körper schreiten ließ. Da spürt der Tanzfan die Erinnerung lebendig werden. Auch das Solo „Philips...“ (1971) von der 2009 verstorbenen Maestra, nach über 40 Jahren vertanzt von Tänzerin Eva Pageix, beeindruckte durch schlangengleiche Geschmeidigkeit ebenso wie eruptive Ausbrüche seiner Darstellung.

Eng verbunden mit dem Folkwang Tanzstudio ist auch die bedeutende Vertreterin des Modernen Ausdruckstanzes und inzwischen schon Grande Dame Susanne Linke, deren wunderbaren, sensiblen Tanz aus dem Werk „Mistral“ von 2014 sie selbst zeigte. Wie ihre Hände spielten, wie sie mit spielerischer Leichtigkeit den Raum durchschritt und mit wiegender Rhythmik ihre „Inner Suspension“, wie sie ihr Bewegungsgedächtnis nennt, zum Ausdruck brachte, das ging unter die Haut.

Mit beeindruckender Frische des Ausdrucks kam ein Ausschnitt aus Henrietta Horns „Auftaucher“ von 2001 zur Aufführung. Lebenslust pur verströmten die wilden Schrittfolgen der Choreografin, die bis 2008 mit Pina Bausch das Folkwang Tanzstudio leitete und seither als Gastchoreografin und Dozentin international von sich reden macht.

Hochromantisch und zart dagegen die Choreografie „Long way nowhere“ von 2017 der Folkwang-Professorin Mailou Airaudo. Wunderbar, diese verhaltenen Gesten!

Mit einem verrückten Schleiertanz fünf nackter Männer fachte der dem Folkwangtanz verbundene Choreograf Ben J. Riepe die Begeisterung an, aber auch Werke von Frederico R. Z. Gonzales, Kenji Shinone, Luisa Saraiva und Gregor Zöllig rissen das Publikum mit. Folkwang kämpft um seine Positionierung in der Tanzszene des 21. Jahrhunderts.