Essen. . Essener Büromarkt will auf der Immobilienmesse Expo Real das Interesse von Investoren und Projektentwicklern gewinnen. Hohe Renditen als Trumpf.

  • Auf der Expo Real in München will der Essener Büromarkt das Interesse von Investoren und Projektentwicklern wecken
  • Reviermetropole profitiert von guten Rahmenbedingungen, konstanter Nachfrage und hohen Nettoanfangsrenditen
  • Nicht nur Neubauten erhöhen das Angebot an Bürofläche, auch revitalisierte Hochhäuser tragen dazu bei

Auf der internationalen Immobilienmesse Expo Real in München will der Essener Büromarkt das Interesse von Investoren und Projektentwicklern wecken. „Die guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, eine konstante Nachfrage im Vermietungsmarkt und die hohen Nettoanfangsrenditen machen den Essener Büromarkt attraktiv“, heißt es in einer Einschätzung der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft (EWG).

Im ersten Halbjahr habe der Büroflächenabsatz in Essen einen „Kickstart“ erlebt. Mit 52 000 Quadratmeter seien rund 25 Prozent mehr Büroflächen abgesetzt worden als im Vorjahreszeitraum. Den größten Abschluss habe der international operierende Thyssen-Krupp-Konzern getätigt. Das Unternehmen habe rund 12 200 Quadratmeter im so genannten „Relling Haus“ angemietet, dem Evonik-Komplex auf der Südseite des Hauptbahnhofs.

Flächenabsatz kann 100 000-Quadratmeter-Marke überschreiten

Auch die Opta Data Gruppe expandiere am Standort Essen. Das Abrechnungs-Unternehmen habe ca. 5400 m² in einem Neubau angemietet, der am Berthold-Beitz-Boulevard im Kröger-Büropark entstehen wird – am Hauptsitz der Unternehmensgruppe. „Aufgrund der guten Nachfragesituation ist für das Gesamtjahr 2017 ein Flächenabsatz wahrscheinlich, der die 100 000-Quadratmeter-Marke überschreitet“, so eine EWG-Sprecherin.

Der Essener Büromarkt, mit insgesamt 3,1 Millionen Quadratmeter Mietfläche der größte in der Region, sei für Investoren überaus attraktiv. Die Höchstmiete erreiche mittlerweile 15 Euro je Quadratmeter. Auch die Mieten für Objekte in Nebenlagen seien auf aktuell 12,50 Euro/Quadratmeter gestiegen.

Hinzu kämen attraktive Renditen. So hätten die Nettoanfangsrenditen in Essen im letzten Jahr 5,0 Prozent betragen – 1,4 Prozentpunkte über dem Durchschnitt.

EWG nennen revitalisierte Hochhäuser Erfolgsmodell

Als Erfolgsmodell bezeichnet die EWG die Revitalisierung von Bürohochhäusern wie den Fakt Tower (ehemaliges Rheinstahlhaus) und den City Tower (ehemaliges Iduna-Hochhaus). Ersterer biete noch 11 700 m² Bürofläche, letzterer rund 10 600 m².

Ebenfalls saniert wurden das alte Allbauhaus am Kennedyplatz („Westseit 5“) und das ehemalige Nordsternhaus an der Freiheit 1 mit 3500 m² Bürofläche. Die alte Karstadt-Hauptverwaltung in Bredeney lockt mit 40 000 m² Bürofläche.

Nicht nur die gründliche Sanierung älterer Gebäude werte das Stadtbild in Essen auf. „Spektakuläre Neubauprojekte werden zukünftig städtebaulich bedeutsame Akzente setzen“, so die EWG-Sprecherin. Sie nennt an erster Stelle den Innogy Campus, dem das so genannte Ypsilon-Haus von RWE weichen soll. Der Campus mit Innogy als Hauptmieter entstehe auf einem 31 000 m² großen Grundstück mit i 100 000 m² Bürofläche.

RWE und Aldi-Nord bauen neue Konzernzentralen

Die Innogy-Mutter RWE wird ihre neue Unternehmenszentrale im Essener Nordviertel haben: Drei neue Gebäude mit über 20.000 m² Fläche bilden zusammen mit dem Gebäude der RWE Supply & Trading den neuen RWE Campus, der Platz für mehr als 2000 Mitarbeiter biete.

Eine dreistellige Millionensumme wird der Essener Discount-Riese Aldi Nord in seine neue Konzernzentrale nahe der A 40 investieren. Der Campus soll bis zum Jahr 2020 in drei Bauabschnitten entstehen. Er ist für rund 800 Mitarbeiter ausgelegt, lasse aber eine Aufstockung auf mehr als 2000 Mitarbeiter zu.

Ein neues Kapitel Stadtentwicklungsgeschichte werden im nördlichen Krupp-Gürtel aufgeschlagen. Hier entstehe auf einer riesigen Fläche von 52 Hektar das neue Quartier Essen 51 – eine moderne Mischung aus Wohnen und Arbeiten.