Essen-Dellwig. . Regelmäßig werden echte Wracks oder abgemeldete Fahrzeuge vor Ort zwischengelagert. Grüne und SPD fordern demnächst in der BV IV mehr Kontrollen.

Es gibt Tage, da gleicht der Pendlerparkplatz am Bahnhof in Dellwig einem besseren Schrottplatz. Immer wieder tauchen regelrechte Wracks und vor allem nicht zugelassene Fahrzeuge dort auf, die, wie es den Anschein hat, vor Ort rechtswidrig „zwischengelagert“ werden. Von wem auch immer. Ein Zustand, dem Grüne und SPD nun in der Bezirksvertretung IV auf den Grund gehen wollen.

„Ich komme nahezu jeden Tag dort vorbei“, sagt der Stellvertretender Bezirksbürgermeister, Dr. Thorsten Drewes von den Grünen. Zusammen mit der SPD und der fraktionslosen Linken Barbara Rienas haben die den Antrag „Ordnungsmaßnahmen auf dem Parkplatz am Bahnhof Dellwig“ formuliert, der in der Sitzung am nächsten Dienstag, 10. Oktober, zur Entscheidung ansteht. „Ich habe zahlreiche Fotos gemacht und auch dem Ordnungsamt zugestellt“, hofft Drewes auf mehr Kontrollen.

Stadt ist das Problem bekannt

Der Stadt ist das Problem eigenen Angaben zufolge durchaus bekannt, meist aber seien die auch aus der Bevölkerung gemeldeten Fahrzeuge bereits bei der Erstkon­trolle schon wieder entfernt worden. „Alle zum Kontrollzeitpunkt angetroffenen abgemeldeten Fahrzeuge, ob vorher gemeldet oder nicht, werden mit der üblichen Frist versehen“, so Stadtsprecherin Hannah Hettinger. Heißt im Klartext: Mit einem roten Aufkleber auf der Windschutzscheibe wird dem Halter signalisiert, das Fahrzeug innerhalb einer Frist zu entfernen, meist beträgt diese drei Tage. Zu Abschleppmaßnahmen nach Fristablauf kommt es laut Ordnungsamt allerdings eher selten, da die Autos meist wenig später schon wieder verschwunden sind.

Allerlei Pendler nutzen den Pendlerparkplatz am Bahnhof Dellwig.
Allerlei Pendler nutzen den Pendlerparkplatz am Bahnhof Dellwig. © Knut Vahlensieck

Wem die Wagen gehören, die mit oft eingeschlagenen Scheiben oder massiven Unfallschäden auf dem Parkplatz abgestellt werden und das Areal verschandeln, ist daher kaum zu ermitteln. Thorsten Drewes, SPD-Fraktionschef Ulrich Schulte-Wieschen, Barbara Rienas und die anderen Antragsteller zumindest glauben, dass die Verursacher in dem angrenzenden Gewerbegebiet Ripshorster Straße zu finden sind. „Die Vermutung jedenfalls liegt nahe, dass in diesem Fall öffentlicher Raum als kostenlose Lagerfläche missbraucht wird“, heißt es in dem Antrag.

Drewes: „Es gab bereits die kuriosesten Dinge. Fahrzeuge, die mit roten Fristaufklebern anderer Städte auf dem Parkplatz abgestellt wurden. Oder einen Lkw, der zunächst für mehrere Tage ohne Kennzeichen auf dem Pendlerparkplatz stand und dann, ohne offenkundig bewegt worden zu sein, mit Hilfe von Kabelbindern plötzlich mit polnischen Kennzeichen versehen worden war.“

Sperrmüllentsorgung

Dass durch verbotenerweise abgestellte Autos auch reguläre Pendler blockiert werden, ist für Drewes und seine Mitstreiter nicht einmal das größte Problem. Vielmehr würden auch Anziehungspunkte für illegale Sperrmüllentsorgung entstehen, und das schmuddlige Gesamtbild erwecke schnell den Eindruck eines rechtsfreien Raumes. Hettinger: „Die beim Ordnungsamt eingehenden Meldungen bezüglich der Lagerung von Müll werden nach Rücksprache direkt an das Amt für Straßen und Verkehr weitergeleitet, da es sich um städtisches Gelände handelt. Dort erfolgt die Bearbeitung der Meldung und damit auch die Beseitigung des gemeldeten Mülls sehr zügig.“