Essen. . Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) präsentiert ein Projekt, das mit Kinderbetreuung Single-Eltern vor Notlagen bewahrt.
- Verband alleinerziehender Mütter und Väter präsentiert Pilotprojekt „Sonne, Mond und Sterne“
- Dabei sollen alleinerziehende Elternteile in Essen vor Notlagen bewahrt werden
- Da funktioniert indem ehrenamtliche „Kinderfeen“ auf die Kinder aufpassen, wenn die Eltern nicht da sind
Man schaut in zwei strahlende Gesichter: Aida Keumo-Dongmo (39) und Darin Khalil (29) dürfen sich nun Krankenschwestern nennen. Ihre Abschlüsse zeigen, dass das Pilotprojekt „Sonne, Mond und Sterne“ des Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter (VAVM) erfolgreich ist.
Der Verband unterstützt Alleinerziehende dabei, ihre Kinder eigenständig zu versorgen. Gerade jenen in Ausbildung, Vollzeitjob oder Schichtdienst hilft die ergänzende Kinderbetreuung der „Kinderfeen“: Ehrenamtliche, die im Auftrag des VAMV die Kinder der Alleinerziehenden zu Hause betreuen, während Vater oder Mutter nicht da sein kann.
„Jeder sollte diese Chance nutzen“
Aida Keumo-Dongmo stammt aus dem Kamerun. Sie hat zwei Kinder (zehn und elf Jahre). Das Leben in der neuen Heimat zu finanzieren, ohne Familie vor Ort und trotz der Pflichten einer Mutter: Eine große Aufgabe für sie. Mithilfe des noch jungen Projekts konnte sie sich der Herausforderung stellen: „Uns wird es ermöglicht, ohne Stress und Druck arbeiten zu gehen. Diese Chance sollte jeder nutzen, der sich in so einer Notlage befindet“, sagt die Mutter.
Aber nicht nur finanzielle, sondern auch soziale Schwierigkeiten sind Thema bei Alleinerziehenden. Arbeitskollegen und Vorgesetzte haben oft kein Verständnis und neigen zu Vorurteilen. Projekt-Koordinatorin Sung Sauter-Mehlan erklärt: „Alleinerziehende stehen unter einem enormen Druck. Der Tagesablauf ist extrem eng.“
Tochter konnte in einem geregelten Alltag aufwachsen
Kooperative Ansprechpartner fehlen, um diese Situationen zu entlasten, findet auch die 29-jährige Darin Khalil, die mitten in ihrer Ausbildung alleinerziehend wurde.
Durch die heimatliche Betreuung zu allen Tageszeiten konnte ihre mittlerweile sechsjährige Tochter in einem geregelten Alltag aufwachsen. „Ich habe meine Ziele erreicht und kann so auch in Zukunft als selbstständige Mutter Vorbild für mein Kind sein“, resümiert die Krankenschwester stolz. Beide Frauen wollen sich für die weitere Förderung des Projekts engagieren.
Die Plätze des Projekts sind begehrt, die Warteliste wächst stetig. VAMV-Referentin Ute Zimmermann ist sich sicher: „Der Nutzen des Projekts überzeugt gerade auf Landesebene.“ Sie wünscht sich einen flächendeckenden Ausbau.