Essen. . Bei einer Essenerin wurde nach einer Fehlgeburt Unterleibskrebs diagnostiziert. Ihren Kinderwunsch konnte sie dennoch erfüllen.

  • Der Kinderwunsch war bei der Essenerin Sarah H. stärker als der Krebs
  • Nach einer Fehlgeburt wurde bei der 31-jährigen Essenerin Unterleibskrebs diagnostiziert
  • Frau wurde erst behandelt, dann erneut schwanger und brachte schließlich im Januar Sohn Maik zur Welt

Der Kinderwunsch war bei der Essenerin Sarah H. stärker als der Krebs: Nach einer Fehlgeburt wurde bei der 31-jährigen Essenerin Unterleibskrebs diagnostiziert. In enger Absprache mit den Ärzten des Elisabeth-Krankenhauses wurde die junge Frau erst behandelt, dann erneut schwanger und brachte schließlich im Januar Sohn Maik zur Welt. Danach wurde die Gebärmutter entfernt. „Wir konnten ihr so trotz der Erkrankung den Kinderwunsch erfüllen“, sagt Dr. Frank Piczlewicz, Oberarzt der Frauenklinik im Elisabeth-Krankenhaus.

Den Kinderwunsch hegte Sarah H. schon etwas länger, im Januar 2016 wurde sie schwanger. Allerdings kam es zu einer Fehlgeburt.

Krebs wurde durch „Pap-Test“ entdeckt

Bei der Nachsorge wurde ein sogenannter „Pap-Test“ gemacht: Damit können Gebärmutterhalskrebs und mögliche Vorstufen der Krankheit erkannt werden. Von den fünf Ergebnis-Stufen (I: normal bis V: schwere Erkrankung) wurde bei der Essenerin die Stufe IV diagnostiziert.

Das war insofern eine ungewöhnliche Entdeckung, da die junge Frau zuvor halbjährlich ihren Frauenarzt zu den empfohlenen Vorsorge-Untersuchungen aufgesucht hatte. „Es ist äußerst selten, dass sich in so einem kurzen Zeitraum diese Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs entwickelt“, sagt Dr. Frank Piczlewicz, Oberarzt der Frauenklinik im Elisabeth-Krankenhaus.

Grünes Licht für die gewünschte Schwangerschaft

Daraufhin wurde eine Biopsie, eine Gewebe-Untersuchung, vorgenommen, um den Grad der Erkrankung genau zu bestimmen. Der Fall wurde zudem in der Tumor-Konferenz besprochen, in der Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen eine Therapie erarbeiten.

Im April 2016 wurde der Essenerin dann in einem ersten Schritt ein Teil des Gebärmutterhalses entfernt. „Durch die schonende Abtragung des Gewebes konnten wir den Kinderwunsch verantworten“, erklärt Dr. Frank Piczlewicz. Sarah H. bekam also grünes Licht für ihre gewünschte Schwangerschaft.

Nach der Schwangerschaft musste die Gebärmutter entfernt werden

„Das ging dann überraschend schnell: Nach zwei Monaten war ich schwanger und im Januar kam unser kleiner Maik zur Welt“, sagt die 31-Jährige.

Drei Monate später wurde ihr die Gebärmutter entfernt. „Zu solch drastischen Eingriffen kommt es heute eher selten, denn es gibt eine umfangreiche Krebsvorsorge beim Frauenarzt. Deshalb ist dieser Eingriff oft nicht mehr nötig“, sagt Dr. Piczlewicz.

Gebärmutterhalskrebs ist eine Krebserkrankung, die anhand von Vorstufen erkannt werden kann. „Der Krankheitsverlauf der Patientin stellte aber eine Sondersituation dar. Aufgrund der Schnelle des Wachstums stand fest, dass wir nach der Schwangerschaft die Gebärmutter entfernen müssen. Insofern ist der trotz der Erkrankung erfüllte Kinderwunsch schon ein kleines Wunder.“

Unterstützung durch den Arzt und Beistand von der Familie

Für die Mutter war in den wichtigsten Monaten ihres Lebens die Unterstützung durch den Arzt ganz wichtig: „Dr. Piczlewicz hat mir alles erklärt, bis keine Fragen mehr offen waren“, sagt Sarah H., die zudem viel Beistand von ihrer Familie hatte: „Sie war immer an meiner Seite. Selbst bei den OP-Terminen war sie dabei und hat mich unterstützt.“

Elisabeth-Krankenhaus lädt zur „Aktuellen Medizinischen Stunde“„ Aktuellen Medizinischen Stunde“ „ Aktuellen Medizinischen Stunde“

Am Donnerstag, 5. Oktober, lädt das Elisabeth-Krankenhaus von 18 bis 19.30 Uhr in sein Hörsaalzentrum im Klara-Kopp-Weg zur Aktuellen Medizinischen Stunde“.

Dort wird Dr. Frank Piczlewicz über die neuen Entwicklungen in der Krebsvorsorge für Frauen referieren. Eine Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich. Der Eintritt ist frei. Einlass ab 17.45 Uhr.


Die nächste Aktuelle Medizinische Stunde widmet sich am 7. Dezember dem Thema „Inkontinenz- und Beckenbodensenkung“. Referent ist Oberarzt Dr. Norbert Nosal.