Essen-Rüttenscheid. Auf dem Gelände der alten PH in Rüttenscheid sollen Wohnungen entstehen. Der Investor prüft den Bedarf, um die Wohnungsgrößen festzulegen.

Die Pläne für die Bebauung des alten Geländes der Pädagogischen Hochschule an der Henri-Dunant-Straße in Essen-Rüttenscheid schreiten voran, allerdings befinde man sich noch „in einer sehr frühen Phase“, erklärt Hans Burow, Geschäftsführer der Düsseldorfer Gentes-Gruppe, im Gespräch mit dieser Zeitung. Der Investor wolle noch bis Ende des Jahres prüfen, welche Wohnungsgrößen auf dem Markt nachgefragt werden. Erst dann möchte man sich auf die genaue Zahl der Wohneinheiten festlegen.

Auf dem Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule
Auf dem Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule © Stadt Essen

„Wir streben einen Baubeginn im Jahr 2018 an, das entspricht der Dynamik“, sagt Burow. „Im Moment beschäftigen wir uns mit den Produkten“, mit den Wohnungen, die nach Fertigstellung angeboten werden können. „An der Zusammensetzung arbeiten wir noch.“ Sollte letztlich eine hohe Quote von Vierraumwohnungen in den Gebäuden geplant werden, „verringert sich die Stückzahl insgesamt. 370 ist ein Wert, der im Moment stabil ist. Weniger als 350 werden es nicht.“

„Der Verkehr ist das Thema überhaupt“

Nicht nur die Nachfrage auf dem Essener Immobilienmarkt verfolgen die Investoren. „Der Verkehr – nicht nur am Standort Henri-Dunant-Straße, sondern in Rüttenscheid insgesamt – ist das Thema überhaupt“, sagt Burow. „Das ist aber überall so. Die Stadt muss funktionieren. Das ist ein gemeinsames Interesse. Der Verkehr muss auch für unsere zukünftigen Nutzer funktionieren.“ Burow verweist auf die Verkehrsgutachten, die in dieser Sache zu einem positiven Ergebnis kommen.

Die nächsten Schritte im Planverfahren

Zahlreiche Einwände aus der Nachbarschaft und der Initiative „Henri 2020“ sind während der Offenlegung der Pläne bei der Verwaltung eingegangen. Sie richten sich gegen die Zahl der Wohneinheiten und den damit entstehenden Verkehr.

Das Amt für Stadtplanung und Bauordnung prüft die Einwände und wird dazu Verkehrsgutachten heranziehen. Sie werden kommentiert und an den Rat gegeben. Dem steht es frei zu entscheiden, ob er den Anregungen der Verwaltung folgt.

Neben dem motorisierten Verkehr habe man auch die Radfahrer im Blick, erklärt Burow. Über einen acht bis 15 Meter breiten Boulevard zwischen den Wohngebäuden werde das Quartier an eine Trasse bis nach Rüttenscheid hinein angeschlossen. „Das ist eine öffentliche Fläche. Wir werden eine Anbindung haben zum südlichen Siedlungsbereich, das ist wichtig.“

Zahlreiche Anregungen von Bürgern gingen ein

Wann der Bauantrag für das Projekt gestellt werde, sei abhängig vom Lauf des Bebauungsplanverfahrens. Bis zum 6. Juli lag der Entwurf öffentlich aus, zahlreiche Anregungen von Bürgern gingen in dieser Phase ein.

„Alle öffentlichen und privaten Belange müssen jetzt gegeneinander abgewogen werden“, sagt Andreas Müller vom Amt für Stadtplanung und Bauordnung. „Gegen Jahresende wollen wir mit dem Ergebnis in die Bezirksvertretung und den Planungsausschuss gehen. Der Satzungsbeschluss“, also der abschließende Beschluss über den Bebauungsplan, „wird im Rat getroffen. Wir streben den November an.“