Tausche Schäferhund gegen Auto – dieses ungewöhnliche Angebot hat eine Essenerin bei Ebay-Kleinanzeigen im Internet veröffentlicht.

Tausche Schäferhund gegen Auto – dieses ungewöhnliche Angebot hat eine Essenerin bei Ebay-Kleinanzeigen im Internet veröffentlicht.

Fast jeder, der schon einmal etwas bei der Kleinanzeigen-Webseite inseriert hat, kennt das – man bekommt kuriose Anfragen und versucht, sie trotzdem höflich zu beantworten. Auch Markus Wiescholek (35) aus Rüttenscheid ist das immer wieder mal passiert. Was ihm aber vor Kurzem widerfuhr, geschieht so nicht jeden Tag.

Markus Wiescholek inserierte seinen knapp 20 Jahre alten Opel bei Ebay-Kleinanzeigen. 
Markus Wiescholek inserierte seinen knapp 20 Jahre alten Opel bei Ebay-Kleinanzeigen.  © privat

Wiescholek hatte den knapp 20 Jahre alten Opel Astra seines Malerbetriebs inseriert, mit 300 Euro wäre er schon zufrieden gewesen. Zunächst erhielt er keine ungewöhnlichen Anfragen auf sein Inserat; Tauschangebote gegen Spielkonsolen oder Fahrräder erreichten ihn. Doch dann bekam er ein sehr merkwürdiges Angebot.

Vorbesitzerin meldete sich und gab richtigen Namen

Eine Frau erkundigte sich zunächst nach den Daten des Autos, um Wiescholek dann ein paar Tage später ihre fast zwei Jahre alte Schäferhündin zum Tausch anzubieten. Sie würde bald umziehen und könne den Hund nicht mit in die neue Wohnung nehmen. „Ich war schockiert. Ich bin selber Hundebesitzer und hab mir nur gedacht: Man tauscht doch nicht ein Lebewesen, ein Familienmitglied, gegen ein Auto“, schildert Wiescholek: „Ich konnte das nicht glauben.“ Der 35-Jährige dachte zunächst, dass ihn jemand auf den Arm nehmen wolle.

Teile des Nachrichtenverlaufs veröffentlichte der Essener auch auf Facebook – dort reagierten viele Nutzer verständnislos: „Manchen Leuten ist nichts heilig“, kommentierte eine Nutzerin. Ein anderer User schrieb: „Sieht man ja leider immer wieder, dass Tiere für viele nur noch ein Gegenstand sind.“ Für seinen Anstand, noch höflich geblieben zu sein, bekam Wiescholek Zuspruch: „Ich glaube, ich hätte nicht so nett geantwortet. Das ist ja echt das Allerletzte“, hieß es in der Kommentarspalte von einer weiteren Frau.

„Jemand hatte daraufhin sogar angeboten, den Hund aufzunehmen, doch die Dame wollte den Hund nicht einfach so weggeben. Sie wollte etwas dafür haben. Danach habe ich nichts mehr von ihr gehört“, erzählt Wiescholek.

Markus Wiescholek sorgt sich nun um die Schäferhündin.
Markus Wiescholek sorgt sich nun um die Schäferhündin. © privat

Auf den Facebook-Post hin meldete sich auch eine Frau aus Dortmund bei ihm, die angab, die Vorbesitzerin der Hündin zu sein. Sie erzählte ihm, dass das Tier noch keine Woche bei der neuen Besitzerin sei. Von ihr erhielt er den richtigen Namen – denn in dem Kleinanzeigen-Portal stand dieser nicht – und ihre Telefonnummer.

Aus Sorge, das Tier könnte womöglich vielleicht sogar ausgesetzt werden, versuchte Wiescholek, die Frau zu kontaktieren: „Menschlich gesehen ist das zwar etwas Schlimmes, jedoch darf sie rein rechtlich mit dem Tier machen, was sie möchte“, sagt der Rüttenscheider: „Bisher habe ich sie nicht mehr erreicht, aber ich versuche es immer wieder, damit man eine gute Lösung für das Tier findet.“